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Südafrika: Gericht stoppt Waffenlieferung für Simbabwe

Ein südafrikanisches Gericht hat eine chinesische Waffenlieferung nach Simbabwe gestoppt. Ein im Hafen von Durban vor Anker liegender Frachter darf zwar entleert, die Ladung aber nicht durch das Land transportiert werden. Das Gericht kassierte damit eine Entscheidung der Regierung.

Ein Gericht in Durban hat den Transport einer chinesischen Waffenladung an Simbabwe durch südafrikanisches Territorium verboten. Das Gericht habe am Freitag die Ausladung der Waffen von einem chinesischen Frachter im Hafen von Durban erlaubt, den Transport durch das Land jedoch untersagt, berichtete die Nachrichtenagentur SAPA.

Das Gericht gab damit dem Antrag des anglikanischen Bischofs Rubin Phillips statt. An Bord des Frachters "An Yue Jiang" befinden sich 77 Tonnen Waffen, darunter Panzerfäuste, Kalaschnikow-Gewehre, Granaten und Granatwerfer sowie Munition. Die südafrikanische Regierung hatte den Transport nach Simbabwe zuvor genehmigt. Dagegen hatten die Gewerkschaften ihre Mitglieder zum Boykott aufgerufen. Der Frachter war am Mittwoch in Durban eingetroffen. Da Simbabwe nicht über einen Meereszugang verfügt, sollte die Lieferung über den Nachbarstaat Südafrika erfolgen.

Opposition: Mugabe will Krieg gegen die Bevölkerung führen

Die Opposition in Simbabwe wirft Staatschef Robert Mugabe vor, "einen Krieg" gegen die Bevölkerung anzuzetteln, nachdem er bei der Präsidentenwahl Ende März gegen seinen Herausforderer Morgan Tsvangirai verloren habe. Regierungstreue Milizen würden mit Waffen ausgerüstet.

Parlamentsabgeordnete aus 135 Ländern riefen Simbabwe am Freitag in Kapstadt dazu auf, die simbabwische Volksvertretung "so schnell wie möglich" zusammentreten zu lassen, damit die Bevölkerung nicht ihrer Stimme beraubt werde. Zudem drängten die Abgeordneten der Interparlamentarischen Union (IPU) die simbabwischen Behörden zu einer raschen Bekanntgabe der Wahlergebnisse.

In Simbabwe wurden am 29. März die Parlaments- sowie die Präsidentschaftswahl abgehalten. Während die Stimmen der Parlamentswahl nach einem Wahlsieg der Opposition teilweise erneut ausgezählt werden sollen, steht die Veröffentlichung des Siegers bei der Präsidentenwahl aus. Oppositionsführer Morgan Tsvangirai erklärte sich zwar zum Sieger, aber Amtsinhaber Robert Mugabe beharrt auf einer Stichwahl. (stb/AFP/dpa)

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