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Südkorea: "Bulldozer" gewinnt Präsidentenwahl

Die Südkoreaner haben dem konservativen Oppositionspolitiker Lee Myung Bak ein außerordentliches Geschenk zum 66. Geburtstag gemacht – Sie haben ihn mit großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt.

Seoul - Jedoch hat Lee ein zwiespältiges Image. Für seine Anhänger ist der frühere Manager und Bürgermeister von Seoul ein Hoffnungsträger für die Wirtschaft, der für Geradlinigkeit und Kompetenz steht. Seine Gegner werfen ihm in dubiose Finanzgeschäfte vor.

Lees Ruf als Macher trug zu seinem Erfolg bei. Aus der Zeit beim Hyundai-Konzern hat er den Spitznamen „Bulldozer“. Zudem ist die liberale Regierung um Präsident Roh Moo Hyun äußerst unbeliebt. Lees richtete seinen Wahlkampf fast ausschließlich auf Wirtschaftsthemen aus. Seine Devise: „Wenn die Unternehmen florieren, werden es auch die Wirtschaft und ihr Umfeld tun.“ Ebenso simpel war die Wahlkampfparole: „Sei erfolgreich!“ Zudem hat er eine distanziertere Politik gegenüber Nordkorea angekündigt. Roh Moo Hyun hatte vor fünf Jahren noch die Wahl mit der Aussage gewonnen, er werde keinen Kotau vor den USA machen und die „Sonnenscheinpolitik“ seines Vorgängers Kim Dae Jung gegenüber Pjöngjang fortsetzen.

Viele Südkoreaner sehen in Lee den Selfmademan, der es aus ärmlichen Verhältnissen zu Erfolg gebracht hat. Als Bürgermeister von Seoul (2002–2006) sammelte Lee Punkte, auch weil er ein Umweltprojekt durchsetzte. Sein Vermögen von 26 Millionen Euro soll er Immobiliengeschäften verdanken.

Kurz vor der Wahl hat aber das Parlament einen Untersuchungsausschuss zur Klärung eines Falls von Aktienmanipulation eingesetzt. Das Ergebnis soll vor der Amtseinführung des Präsidenten am 25. Februar vorliegen. Lee hat erklärt, er würde das Amt nicht antreten, sollte ihm ein Fehler nachgewiesen werden. dpa

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