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Siaosi Tupou V.

© AFP

Südsee-Monarchie: Tonga hat einen neuen König

Mit Pomp und Pracht ist der neue König des winzigen Pazifikkönigreichs Tonga, Siaosi Tupou V., am Freitag gekrönt worden. Royals und Promis aus aller Welt wohnten der Zeremonie bei.

Tongas neuer König Siaosi Tupou V. ist am Freitag in einer feierlichen Zeremonie vor 1000 Gästen gekrönt worden. Das Oberhaupt der letzten Monarchie Polynesiens nahm auf einem zweieinhalb Meter hohen goldenen Thron Platz, während 21 Salutschüsse und Glockengeläut durch die pazifische Luft hallten. Die Krönung, die etwa eine Stunde dauerte, fand in einer Kirche in Nuku'alofa statt. Der König trug seidene Knickerbocker, einen braunen, mit Hermelin besetzten Umhang und ließ eine drei Meter lange Schleppe von kleinen Pagen hinter sich hertragen.

Zu der Zeremonie waren Vertreter der Königs- und Adelshäuser aus aller Welt angereist, darunter der japanische Kronprinz Naruhito, die thailändische Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn sowie der Herzog und die Herzogin von Gloucester in Großbritannien. Der Vater des neuen Königs, Taufa'ahau Tupou V., war vor zwei Jahren nach 41-jähriger Regentschaft verstorben. Eigentlich sollte sein Sohn schon vor einem Jahr gekrönt werden, die Zeremonie wurde jedoch nach politischen Unruhen verschoben, bei denen Ende 2006 acht Menschen getötet wurden.

Traditionelle Salbung

Die Festlichkeiten hatten bereits am Mittwoch begonnen: Anlässlich einer traditionellen Salbung wurde er von seinen Untertanen mit dutzenden Schweinen und hunderten Körben Essen beschenkt. Das Fest für den 60-jährigen Herrscher soll mindestens fünf Millionen Tonga-Dollar gekostet haben (knapp 1,6 Millionen Euro), was im krassen Gegensatz zum Leben seiner Landsleute steht: Etwa ein Viertel der 115.000 Einwohner des Königreiches leben unter der Armutsgrenze.

Bevor Siaosi Tupou V. die Macht übernahm, war der Junggeselle in der Bevölkerung wegen seiner weitreichenden geschäftlichen Aktivitäten umstritten. Seinem Volk ist er unter anderem dadurch bekannt, dass er sich mit einem Londoner Taxi in der Hauptstadt Nuku'alofa herumfahren lässt. (feh/AFP)

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