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Bewaffnete Regierungsgegner im Südsudan im April.

© AFP

Südsudan: Waffenstillstand im Bürgerkrieg hält nicht

Am Freitagabend war von einem Durchbruch die Rede. Aber die Waffenpause im Bürgerkrieg des Südsudan scheint brüchig.

Die Konfliktparteien im Südsudan haben sich gegenseitig Verstöße gegen die nur zwei Tage zuvor mühsam ausgehandelte Waffenruhe vorgeworfen. Armee-Sprecher Philip Aguer sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag, seine Streitkräfte seien in dem ölreichen Bundesstaat Unity angegriffen worden. Rebellensprecher Lul Ruai Koang hielt dagegen, die Armee habe die Feuerpause in Unity sowie im Staat Upper Nile verletzt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig bestätigen. Ein Vertreter der Vereinten Nationen sagte, ihm lägen keine entsprechenden Angaben vor.

Präsident Salva Kiir und der Rebellenführer Riek Machar hatten nach massivem internationalen Druck am Freitag in der
äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ein Abkommen unterzeichnet, das auch die Bildung einer Übergangsregierung vorsieht. Geplant sind Wahlen im kommenden Jahr. Die vereinbarte Feuerpause sollte binnen 24 Stunden in Kraft treten. Eine erste Waffenruhe war im Januar ausgehandelt worden. Sie hielt nur kurz.

Präsident Kiir und sein ehemaliger Vize Machar führen seit langer Zeit einen Machtkampf, der im Dezember in Gewalt umschlug. Die Gefechte zwischen verschiedenen Soldatengruppen griffen schnell auf das ganze Land über, angefacht durch die Spannungen zwischen der Volksgruppe des Präsidenten - den Dinka - und den Nuer des Rebellenchefs. Tausende Menschen starben, mehr als eine Million sind auf der Flucht. Die Kämpfe haben international die Furcht vor einem Völkermord geweckt. (rtr)

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