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Das von der offiziellen syrischen Nachrichtenagentur SANA veröffentlichte Foto zeigt stark beschädigte Fahrzeuge nach einer Explosion in Damaskus.

© Uncredited/SANA/dpa

Syrien: Al-Kaida-Ableger bekennt sich zu Doppelanschlag in Damaskus

Syriens Hauptstadt ist vor Anschlägen normalerweise sehr gut geschützt. Am Samstag jedoch explodierten Bomben. Mehr als 70 Menschen kamen ums Leben.

Die Fateh-al-Scham-Front hat sich zu dem Anschlag in der syrischen Hauptstadt Damaskus mit mehr als 70 Toten bekannt. "Zwei Helden des Islam" hätten den Doppelanschlag am Samstag verübt, erklärte der ehemalige Al-Kaida-Ableger in Syrien. Bei einem der schwersten Terrorangriffe der vergangenen Jahre auf schiitische Pilger in Damaskus stieg die Zahl der Todesopfer am Sonntag Menschenrechtlern zufolge auf 74. Dutzende weitere seien noch immer in einem kritischen Zustand, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Zwei Explosionen im Bezirk Al-Schagur hatten am Samstag die schiitische Pilgerstätte des Bab-al-Saghir-Friedhofes erschüttert. Während eine Detonation von einem Sprengsatz herrührte, sei die zweite von einem Selbstmordattentäter ausgelöst worden. Dutzende der Todesopfer seien Iraker, teilte das Außenministerium in Bagdad mit. 120 weitere Iraker seien verwundet worden. „Die internationale Gemeinschaft muss dieses terroristische Verbrechen auf irakische Zivilisten, die eine heilige Stätte besuchten, verurteilen“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Ahmed Dschamal. Nach Informationen der Beobachtungsstelle sind viele der Verletzten in einem kritischen Zustand.

Zunächst hatten Informanten berichtet, die Attentate hätten Bussen mit Besuchern aus dem Iran gegolten. Diese hätten einen schiitischen Schrein in der Region besuchen wollen. Bilder der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zeigten den blutverschmierten Tatort und demolierte Busse. Diesen Angaben zufolge war kein Selbstmordattentäter an dem Anschlag beteiligt. Die Explosionen seien durch Sprengsätze ausgelöst worden.

Ähnliche Anschläge in anderen Landesteilen gingen in der Vergangenheit oft auf das Konto der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) oder des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Anschläge in Damaskus sind selten. Die Hauptstadt Syriens wird von den Truppen des Präsidenten Baschar al-Assad gut gesichert. (dpa, AFP)

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