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Tabakkonsum: Suchtexperten: Rauchen soll noch teurer werden

Die Bundesregierung ist auf der Suche nach neuen Wegen, um schärfer gegen das Rauchen vorzugehen. Unter anderem ist ein Verbot von Plakatwerbung im Gespräch. Mit einem Trick sollen die Zigaretten-Schachteln zudem teurer werden.

Höhere Tabaksteuer, weniger Tabakwerbung - die Bundesregierung will nach den jüngsten Verboten ein noch härteres Vorgehen gegen das Rauchen prüfen. Dazu schlagen Experten des Nationalen Drogen- und Suchtrates eine "regelmäßige Anhebung der Steuersätze auf Tabakprodukte" mit Preisaufschlag für die Suchtvorbeugung vor. Entsprechende Vorschläge bestätigte die Geschäftsstelle der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD).

Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf ein Strategiepapier darüber berichtet. Demnach sollen künftig 20 Zigaretten in einer Packung sein, was die Schachtel verteuern würde. Auch ein Werbeverbot auf Großplakaten wird vorgeschlagen. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, hieß es aus der Geschäftsstelle der Drogenbeauftragten. "Es sind erste wissenschaftliche Vorschläge, aber es ist noch keine politische Position." Darüber soll erst im Herbst mit den anderen Ministerien beraten werden, wenn die Empfehlungen des Nationalen Drogen- und Suchtrates vorliegen.

In Filmen darf weiter gequalmt werden

Ein weitgehendes Rauchverbot in Film- und Fernsehproduktionen ist allerdings nicht geplant. Bätzing prüft bereits den Vorschlag der EU-Kommission für abschreckende Bilder auf Zigarettenschachteln und eine weitere Einschränkung bei der Werbung. Darüber hinaus soll es mehr Aufklärung und mehr Entwöhnungskurse geben. Der Anteil jugendlicher Raucher war innerhalb von sechs Jahren von 28 auf 18 Prozent zurückgegangen. Seit dem vergangenen Jahr ist das Rauchen im öffentlichen Nahverkehr und in Bundesbehörden verboten. Inzwischen gelten in 14 Bundesländern auch Rauchverbote in Restaurants und Kneipen.

Der Drogen- und Suchtrat ist ein Gremium mit Vertretern aus Bund, Ländern, Kommunen und Sozialverbänden. Der Rat soll im Auftrag der Drogenbeauftragten Empfehlungen geben. Eine Arbeitsgruppe hat nun Vorschläge gemacht, auch für ein schärferes Vorgehen gegen Alkohol. (sf/dpa)

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