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Politik: Tag der Einheit: Kohl soll am Tag vor der Einheitsfeier reden

Altkanzler Helmut Kohl (CDU) soll reden. Nicht in der Semperoper zur offiziellen Festveranstaltung zum Tag der deutschen Einheit, sondern einen Tag zuvor.

Altkanzler Helmut Kohl (CDU) soll reden. Nicht in der Semperoper zur offiziellen Festveranstaltung zum Tag der deutschen Einheit, sondern einen Tag zuvor. Da plant der Landesverband der sächsischen CDU eine Feierstunde zu "Zehn Jahre CDU in Sachsen und zehn Jahre Deutsche Einheit". Einen feierlichen Empfang soll es geben, mit Sekt, dann die Begrüßung durch den Landesvorsitzenden Fritz Hähle (CDU), ein Grußwort von Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU), schließlich die Rede Kohls und ein Festvortrag von Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU). Baden-Württemberg ist Sachsens Partnerland.

In ersten Veröffentlichungen war der Beitrag Kohls als Grußwort deklariert worden. Das war etwas unglücklich, wie Hähle sagt. Teufel hält einen Festvortrag, Kohl nur ein Grußwort - das hätte der Einheitskanzler als Affront auffassen müssen. Nein, sagt Hähle, von Kohl werde ein durchaus "gleichgewichtiger" Beitrag erwartet. Er fürchtet nicht, dass Kohl das Podium zur Selbstdarstellung in Sachen Parteispendenaffäre nutzen könnte.

Im sächsischen CDU-Landesverband hatte es wegen Nichtberücksichtigung Kohls auf der Rednerliste zu den offiziellen Einheitsfeierlichkeiten mehrfach Unmutsäußerungen gegeben. Hähle selbst will das nicht kommentieren. "Dazu sage ich nichts." Als aber vom Landesvorstand der Vorschlag gemacht wurde, Kohl auf der Parteiveranstaltung reden zu lassen, habe er sofort zugestimmt.

Auch im Kreisverband gab es Ärger. "Die übergroße Mehrheit des Kreisverbands will, dass Kohl in Dresden spricht", sagte der Kreisverbandsvorsitzende Dieter Reinfried den "Dresdner Neuesten Nachrichten".

In der Semperoper, am 3. Oktober, werden dann Bundespräsident Johannes Rau (SPD), Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), der französische Präsident Jacques Chirac sowie der letzte Regierungschef der DDR, Lothar de Maizière, sprechen. Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) betonte in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview in der "Super Illu", die Reihe der Redner folge der "Übung, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat." Biedenkopf sagte, er habe Kohl mit einem persönlichen Anschreiben als Gast zur Feier eingeladen. "Ich würde mich freuen, wenn er kommt." Eine Entscheidung darüber wird der Altkanzler Ende August treffen, schreibt das Blatt unter Berufung auf Kohls Büroleiterin Juliane Weber.

rah

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