zum Hauptinhalt
Generalleutnant Carsten Breuer sitzt am 23. September in seinem Berliner Büro.

© dpa / dpa/Annette Riedl

Update

Bürger sollen Batterien und Taschenlampen kaufen: Bundeswehr-General warnt vor Cyberangriffen und Anschlägen auf Infrastruktur

Carsten Breuer ist der Befehlshaber des territorialen Führungskommandos der Bundeswehr. Er möchte die Bürger auf Anschläge vorbereiten. Die SPD widerspricht und warnt vor „Panikmache“.

Bundeswehr-General Carsten Breuer hat vor etwaigen Anschlägen auf die kritische Infrastruktur in Deutschland gewarnt.

„Jede Umspannstation, jedes Kraftwerk, jede Pipeline“ könne angegriffen werden und ein mögliches Ziel sein, sagte der Befehlshaber des neuen territorialen Führungskommandos der Bundeswehr der „Bild am Sonntag“. Aus der SPD kam Widerspruch zu dieser Lage-Einschätzung.

Die Bundeswehrführung stelle sich daher „vor allem auf hybride Bedrohungen ein“. Dazu zählte der General insbesondere „Einflussnahmen, mit Anschlägen auf Infrastruktur und mit Cyberangriffen, oder zum Beispiel Aufklärungsflüge mit Drohnen über Kasernen“.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Sicherheitsbehörden müssten sich auf diese Bedrohungslage einstellen. „Deutschland muss mit seinen Sicherheitsbehörden ein Auge darauf und ein Ohr daran haben, wogegen mögliche Anschläge geplant werden, was die wahrscheinlichsten Szenarien sind“, sagte er.

Empfohlener Vorrat: Taschenlampen und Batterien

Angesichts der neuen Bedrohungslage forderte Breuer alle Deutschen auf, ihr Verhalten zu ändern. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine habe gezeigt, dass Krieg in Europa wieder möglich sei. Das habe Konsequenzen für jeden Bürger.

Jedem sollte klar sein, dass er sein individuelles Verhalten ändern sollte.

Carsten Breuer, Bundeswehr-General

Zur vorausschauenden Planung gehöre laut Breuer alles, was „unsere Widerstandskraft“ stärke. Das reiche von der mentalen Einstellung bis zur Vorratshaltung zu Hause. Konkret empfahl der Befehlshaber des Bundeswehr-Führungsgremiums die Anschaffung einer Taschenlampe und genügend Batterien.

In puncto Taschenlampe konkretisierte Breuer: „Und denken Sie jetzt bloß nicht: Die habe ich auf dem Handy.“ Immerhin könne man sein Smartphone bei einem längeren Stromausfall nicht aufladen.

Das Gleiche gelte für technische Informationsquellen wie Radios oder Notebooks. „Wenn Sie im Ernstfall Informationen erhalten möchten, helfen Ihnen nur batteriebetriebene Geräte, nicht der Laptop oder Fernseher, der an die Steckdose muss“, so der General.

Im Ernstfall könne sich Deutschland aber verteidigen, sagte Breuer weiter. „Militärisch haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Den Einflussnahmen, denen wir derzeit ausgesetzt sind, können wir jedenfalls sehr viel entgegensetzen.“ Zugleich warnte er davor, die nuklearen Drohungen aus Russland zu unterschätzen. „Unsere Lebensweise, unsere Werte, unsere gesamte Gesellschaft“ seien bedroht.

„Die Analyse von Carsten Breuer teile ich nicht“, sagte hingegen die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dorothee Martin. „Natürlich ist die Lage ernst.“ Sie verwies etwa auf die Sabotage bei der Bahn, die am Samstag den Zugverkehr in weiten Teilen Nordeutschlands lahm gelegt hatte. „Das ist aber kein Grund zur Panikmache, denn selbstverständlich sind wir im Friedenszustand in Deutschland.“ (AFP, Tsp.)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false