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Tchechischer Außenminister: "Jeder versucht, sich selbst zu retten"

Fragen zum Protektionismus an Karel Schwarzenberg. Der 71-jährige tschechische Außenministererhielt 1989 gemeinsam mit Lech Walesa den Menschenrechtspreis des Europarates.

Herr Schwarzenberg, nehmen die protektionistischen Tendenzen in der EU angesichts der Krise zu?



Wenn eine Krise kommt, dann ertönt jedesmal der Ruf: Rette sich, wer kann! Jeder versucht zunächst einmal, sich selbst zu retten. Das ist eine verständliche menschliche Reaktion. Aber wir sollten dabei Europa nicht vergessen. Wir sind eine Union und sollten uns deshalb auch entsprechend verhalten. Es ist selbstverständlich, dass wir den Rufen nach Protektionismus, die es fast in jedem Land gibt, nicht nachgeben sollten.

Zu dem europäischen Vorbereitungstreffen zum G-20-Gipfel am Sonntag hat nicht die tschechische EU-Präsidentschaft eingeladen, sondern Bundeskanzlerin Angela Merkel. Haben Sie Probleme damit?


Überhaupt nicht. Dass Deutschland, die führende Wirtschaftsmacht und so wie wir Vertreter einer liberalen und keiner protektionistischen Wirtschaftsordnung, hier die Initiative ergreift, ist völlig verständlich.

Was sollte bei dem Treffen am Sonntag im Kanzleramt herauskommen?


Das Entscheidende ist, dass sich die Länder, die sich dort treffen, untereinander auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen.

Das Gespräch führte Albrecht Meier.

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