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Politik: Tee inklusive

Sir Peter Torry will Londons Vertretung für Berliner offen halten

V on wegen Ausländer – Sir Peter Torry ist ein waschechter Berliner mit britischem Pass. Schließlich ist er 1948 in Spandau geboren worden, wenn auch in Großbritannien aufgewachsen. Im vergangenen Frühjahr kam er wieder nach Berlin und vertritt seitdem sein Land als Botschafter in Deutschland. Die Rückkehr gefällt nicht nur Torry selber – „Ich lebe sehr gern hier“ –, sondern auch seiner Familie. Eine seiner beiden Töchter findet die Stadt einfach nur „cool“.

Torrys Hauptaufgabe: vermitteln. „Ich habe den Auftrag, Deutsche aus allen Lebensbereichen kennen zu lernen und sie mit britischen Gedanken und britischen Menschen in Kontakt zu bringen“, sagt der britische Botschafter. Dafür reist er durch ganz Deutschland und lädt Deutsche in seine Botschaft ein. Und das soll auch so bleiben, trotz der jüngsten Attentate gegen britische Einrichtungen in Istanbul. Denn die Botschaft in Berlin ist seit der Neueröffnung im Jahr 2000 an der Wilhelmstraße keine anonyme Staatsvertretung, deren Tore sich allenfalls für Staatskarossen öffnen. Torry: „Wir wollen, dass unsere Botschaft ein Haus ist, das den Berlinern offen steht.“ Seit der Einweihung kamen 50 000 Besucher, davon allein 10 000 Schüler. Und wie auch immer die künftigen Sicherheitsvorkehrungen aussehen werden: Das Haus soll offen bleiben.

Torry will aber auch, dass die Botschaft ein Stück Heimat ist: „Natürlich haben wir auch eine Verantwortung gegenüber den hier lebenden Briten.“ Für Exilanten gibt es beispielsweise eine Weihnachtsparty. Den Advent feiern die Briten allerdings zusammen mit Berlinern. Ein genauer Termin steht zwar noch nicht fest, doch auch in diesem Jahr bittet der Botschafter zum Wohltätigkeitsbasar mit britischen Spezialitäten – Tee inklusive.

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