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Ein Straßenwärter hält an der Autobahn A81 ein Schild mit der Aufschrift "130" in den Händen.

© Patrick Seeger / picture alliance / Patrick Seege

Tempolimit auf Autobahnen: ADAC gibt ablehnende Haltung auf

Das Tempolimit wird auch unter den 21 Millionen ADAC-Mitgliedern emotional diskutiert. Deutschlands größter Autoclub will jetzt nicht mehr beim „Nein“ bleiben.

In der Debatte um ein Tempolimit auf Autobahnen hat der ADAC seine jahrzehntelange ablehnende Haltung aufgegeben. Der ADAC sei „nicht mehr grundsätzlich“ gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung, sagte der ADAC-Vizepräsident Verkehr, Gerhard Hillebrand, der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld des 58. Verkehrsgerichtstags in Goslar.

„Die Diskussion um die Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf Autobahnen wird emotional geführt und polarisiert bei den Mitgliedern“, sagte Hillebrand. „Deshalb legt sich der ADAC in der Frage aktuell nicht fest.“

Der ADAC ist mit gut 21 Millionen Mitgliedern der größte Automobilclub Deutschlands. Hillebrand sagte, beim Tempolimit sei eine Versachlichung dringend erforderlich. Die Auswirkungen eines Tempolimits sollten dringend in einer umfassenden Studie geklärt werden. „Diese würde eine belastbare Entscheidungsgrundlage liefern.“

Auch die Versicherungswirtschaft hatte dazu kürzlich einen großangelegten Praxistest vorgeschlagen. Damit solle geklärt werden, ob ein generelles Tempolimit auf Autobahnen wirklich zu einem deutlichen Mehr an Sicherheit führt und, wenn ja, wieviel.

CDU-Abgeordneter für „unpopuläre Entscheidungen“

Als erster CDU-Bundestagsabgeordneter hat sich zudem Martin Patzelt beim Thema Tempolimit gegen seine Partei gestellt. „Meine Überzeugung wächst angesichts der sich dramatisch verändernden Klimasituation, dass Regierungspolitik den Mut haben muss, unpopuläre Entscheidungen kurzfristig zu treffen“, sagte der Politiker Ende Dezember der Zeitung „Bild am Sonntag“. Er sei „sehr überzeugt von einer beachtlichen Emissionseinsparung bei der Geschwindigkeitsreduzierung von Pkw“.

Beim diesjährigen Verkehrsgerichtstag befassen sich die Experten unter anderem mit der Aggressivität im Straßenverkehr, Fahranfängern und neuen Wegen zur Fahrkompetenz und Elektrokleinstfahrzeugen. (Tsp/dpa)

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