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Gleich hinter der türkischen Grenze hat auf syrischer Seite der IS seine Fahne gehisst.

© Murad Sezer/REUTERS

Terror in der Türkei: IS-kritischer Journalist in Südtürkei angeschossen

Dem Syrer Mohammed Sahir al-Scherkat wurde in Gaziantep in den Kopf geschossen. Er ist lebensgefährlich verletzt. Bekannt hat sich noch niemand.

Ein syrischer Journalist, der als Kritiker der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gilt, ist in der südtürkischen Stadt Gaziantep angeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Ein maskierter Mann habe Mohammed Sahir al-Scherkat am Sonntag in den Kopf geschossen, sagte ein mit dem Opfer befreundeter Journalist der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Al-Scherkat liege auf der Intensivstation, sein Zustand sei sehr kritisch.

Der 36-jährige Journalist moderiert eine wöchentliche Show auf dem oppositionellen Kanal Aleppo Heute (Haleb al-Youm) und äußerte sich wiederholt kritisch über den IS. In Syrien hatte al-Scherkat laut Beobachtern zunächst gegen die Regimetruppen von Machthaber Baschar al-Assad und später gegen den IS gekämpft. In seiner nordsyrischen Heimatstadt al-Bab war al-Scherkat demnach zunächst Imam und kritisierte den IS in seinen Predigten.

Es ist nicht das erste Mal, dass kritische Journalisten aus Syrien in der Türkei angegriffen werden. Im Dezember war der oppositionelle Journalist und Filmemacher Nadschi al-Dscherf in Gaziantep erschossen worden. Auch er hatte den IS in seinen Beiträgen kritisiert. Im Oktober hatte sich die Terrormiliz zum Mord an zwei syrischen Journalisten in der südtürkischen Stadt Sanliurfa bekannt. (dpa)

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