zum Hauptinhalt

Terror in Großbritannien: Bombenbauer angeblich entlarvt

Die britische Polizei hat offenbar den Konstrukteur der Sprengsätze für die drei versuchten Autobombenanschläge am vergangenen Wochenende ermittelt. Er soll bei dem Anschlag in Glasgow verletzt worden sein.

Die britische Polizei hat nach Medienberichten den Konstrukteur der Sprengsätze für die drei versuchten Autobombenanschläge am vergangenen Wochenende ermittelt. Es handele sich um den Mann, der bei dem Anschlagversuch am Samstag auf dem Flughafen von Glasgow Brandwunden erlitt und in einem Krankenhaus behandelt wird, berichtete die Zeitung "Daily Mirror". Die Behörden bestätigten die Angaben bislang nicht.

Wie die Zeitung unter Berufung auf Polizeikreise berichtete, gehen die Ermittler davon aus, dass der Mann die vor allem aus Gasflaschen und Benzinkanistern bestehenden Sprengsätze gebaut hat. Die Polizei hatte den Namen des Inders zuvor mit Khalid Ahmed angegeben. Er hatte mit dem Iraker Bilal Abdullah versucht, mit einem brennenden Geländewagen, in dem sich ein Sprengsatz befand, in die Halle des Airports von Glasgow zu rasen. Die beiden Männer waren überwältigt und festgenommen worden.

Der angebliche Bombenbauer soll auch die beiden Mobiltelefone zu Zündern umfunktioniert haben, die für zwei versuchte Autobombenanschläge in London am Freitag benutzt wurden, jedoch nicht funktionierten. Das Versagen der Zünder könnte nach Einschätzung von Beobachtern ein Grund dafür sein, dass die Männer einen Tag danach versuchten, den Sprengsatz in dem Geländewagen durch die Entzündung von Benzin hochgehen zu lassen.

In Cambridge kennen gelernt

Bereits in den Vortagen hatten britische Medien berichtet, die Polizei gehe davon aus, dass Ahmed und Abdullah die Autos mit den Sprengsätzen in London platziert hatten. Khalid Ahmed ist den Zeitungsangaben zufolge der Bruder des in Liverpool festgenommenen Terrorverdächtigen Sabeel Ahmed. Die Brüder und zwei weitere der insgesamt acht inhaftierten mutmaßlichen Terroristen sollen sich 2005 in Cambridge kennen gelernt haben. Später hätten sie mit den anderen vier eine Terrorzelle mit Verbindungen zum Netzwerk Al Qaida gebildet.

Derweil setzte die Polizei die Verhöre der Verdächtigen fort. Weitere offizielle Angaben wurden dazu nicht gemacht. Nach der Festnahme der acht Verdächtigen, die alle beim staatlichen Gesundheitswesen beschäftigt waren, hat Großbritannien seine Terrorwarnung inzwischen von der höchsten auf die zweithöchste Stufe gesenkt. Es gebe derzeit keine geheimdienstlichen Erkenntnisse mehr, wonach "ein terroristischer Angriff unmittelbar bevorstehen" könnte, erklärte Innenministerin Jacqui Smith dazu am Mittwoch. (mit dpa)

Zur Startseite