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Terroranschläge: Afghanistan macht Pakistan für Gewaltanstieg mit verantwortlich

Afghanistan hat eine eindeutige Erklärung für die steigende Gewalt im Land: Das Nachbarland Pakistan greift nach Ansicht des afghanischen Außenministers in der Grenzregion nicht hart genug gegen Terroristen durch.

Der afghanische Außenminister Rangin Dadfar Spanta hat den Anstieg der Gewalt in seinem Land auf eine mangelnde Tätigkeit der Sicherheitskräfte in den pakistanischen Stammesregionen zurückgeführt. "Einer der Hauptgründe für die Verschlechterung der Sicherheitslage im Land ist der De-facto-Waffenstillstand in den Stammesgebieten an der Grenze", sagte Spanta am Mittwoch (Ortszeit) vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Er bezog sich auf laufende Friedensverhandlungen zwischen der pakistanischen Regierung und dem Taliban-Kriegsfürsten Baitullah Mehsud, den die Vorgängerregierung und die USA für den Mord an der früheren pakistanischen Regierungschefin Benazir Bhutto verantwortlich machen.

"Terroristische Rückzugsräume und ein ausgeklügeltes System der Finanzierung, Rekrutierung, Bewaffnung und der systematischen Ausbildung von Selbstmordattentätern geschehen außerhalb unserer Grenzen, um die terroristische Bedrohung am Leben zu halten", sagte Spanta weiter. Terrorismus müsse an den Wurzeln bekämpft werden.

Pakistan verurteilt Anschläge

Der pakistanische Außenminister Makkhdoom Qureshi verurteilte im Sicherheitsrat erneut den Bombenanschlag auf die indische Botschaft in Kabul, bei dem am Montag 41 Menschen getötet wurden. Frieden und Stabilität im Nachbarland Afghanistan seien im Interesse Pakistans. "Wir stehen gemeinsam einer Bedrohung durch Extremismus und Terrorismus gegenüber", sagte Qureshi. US-Verteidigungsminister Robert Gates sagte in Washington, ihm lägen keine Beweise für eine Beteiligung ausländischer Agenten an dem Attentat auf die indische Botschaft vor. Der afghanischen Regierung zufolge steht der pakistanische Geheimdienst hinter dem Anschlag.

Der indische UN-Botschafter Nirupam Sen sagte im UN-Sicherheitsrat, sein Land sei auch nach dem Anschlag auf die indische Botschaft in Kabul entschlossen, seinen Beitrag für Wiederaufbau und Sicherheit in Afghanistan zu leisten. Der Afghanistan-Beauftragte der UNO, Kai Ede, sprach sich für eine "starke Präsenz internationaler Truppen in absehbarer Zukunft" aus. Er fügte hinzu, die Vereinten Nationen hätten die humanitären Herausforderungen in Afghanistan unterschätzt.

USA: Afghanistan braucht bessere Infrastruktur

Der US-Botschafter bei der Uno, Zalmay Khalilzad sagte, die Welt müsse nicht nur verstärkte Sicherheitsbemühungen unterstützen, sondern auch die Verbesserung der Infrastruktur und die Förderung der Wirtschaft. Er forderte die Geber auf, ihre Zusagen zu erfüllen, die sie bei der Geberkonferenz für Afghanistan vergangenen Monat in Paris gemacht haben. (mhz/AFP)

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