zum Hauptinhalt
Menezes

© dpa

Terroranschläge von 2005: Jury: Brasilianer in London ohne Warnung erschossen

Nach den schweren Terroranschlägen von London im Jahr 2005 wurde ein unschuldiger Brasilianer von der Polizei erschossen. Eine Jury kam nun zum Schluss, dass die Darstellung der Polizei über das Verhalten des 27-Jährigen nicht zutreffend war.

Die britische Polizei machte 2005 bei den Ermittlungen im Anschluss an die schweren Terroranschläge in London einen schweren Fehler. Beamte erschossen einen unschuldigen 27-jährigen Brasilianer - nach Feststellung einer Jury handelten die Beamten ohne Vorwarnung. Im Gegensatz zur Darstellung der Beamten hatte sich der Verdächtige vor den Schüssen in einer U-Bahnstation auch nicht auf die Terrorfahnder zubewegt, wie die Geschworenen am Freitag befanden.

In dem Prozess war der Tod des 27-jährigen Brasilianers Jean Charles de Menezes untersucht worden. Der Richter hatte vor dem Spruch der Geschworenen eine Verurteilung wegen "unrechtmäßiger Tötung" des Opfers ausgeschlossen. Da die Jury den Einsatz der Polizei aber nicht als rechtmäßig ansah, blieb die konkrete Schuldfrage letztlich offen.

De Menezes war zwei Wochen nach der verheerenden Anschlagsserie vom 7. Juli 2005 auf die Londoner U-Bahn und einen Bus in einer U-Bahnstation erschossen worden, weil die Polizisten ihn für einen flüchtigen Terroristen hielten. Bei dem Terrorakt waren 52 Menschen und die vier Selbstmordattentäter ums Leben gekommen. Nach Ende des Prozesses entschuldigte sich Scotland-Yard-Chef Paul Stephenson für den fatalen Einsatz. Es habe sich um einen "schrecklichen Fehler" gehandelt. (mhz/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false