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Terrorismus: Bauanleitung für Kofferbomben steht weiter im Internet

Im Juli 2006 wollten zwei Männer Sprengsätze in Regionalzügen in Nordrhein-Westfalen zünden. Die mutmaßlichen Kofferbomber wurden geschnappt, doch die Bauanleitung für die Bomben ist noch immer frei verfügbar.

Die Internetseite, von der das Video mit der Anleitung zum Bombenbau ursprünglich stammt, ist zwar inzwischen gesperrt. Dennoch steht der zwölf Minuten lang Film auf einer anderen deutschsprachigen Seite, die schon in den Ermittlungsakten im Düsseldorfer Prozess gegen den mutmaßlichen Kofferbomber Youssef al H. genannt wurde. Das haben Recherchen des Südwestrundfunks (SWR) ergeben.

Das Video diente nach Einschätzung der Ermittler als Vorlage für die zwei Sprengsätze, die der Libanese Al H. im Juli 2006 mit einem bereits im Libanon verurteilten Mittäter in den Zügen deponiert haben soll. Die Bestandteile sollen sie in Baumärkten erworben haben. Die Bomben waren nur wegen eines technischen Fehlers nicht explodiert.

Die Vertreterin der Bundesanwaltschaft im Kofferbomber-Verfahren, Duscha Gmel, sagte dem SWR: "Auch nach der neuen Gesetzeslage bleibt es faktisch schwierig, die Veröffentlichung von Bombenbauanleitungen im Internet zu verbieten. Denn dieselbe Datei kann unter verschiedenen Namen und auch auf verschiedenen Internetseiten eingestellt werden." Server, Dateiname und Dateigröße haben sich laut Südwestrundfunk jedoch beim verwendeten Video nicht geändert. (smz/dpa)

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