DubaiLaut einer Erklärung auf einer islamistischen Internetseite soll das neue Video Bin Ladens heute veröffentlicht worden sein. Es enthalte eine Kriegserklärung an Musharraf und die pakistanische Armee. Wörtlich heißt es auf der Internetseite El Echlass: "Al Quaida wird dem Tyrannen Pervez Musharraf und seiner abtrünnigen Armee mit der Stimme des Löwen, Scheich Osama Bin Laden, den Krieg erklären."
Bin Laden hatte sich kurz vor dem sechsten Jahrestag des 11. September mit einem aktuellen Video zu Wort gemeldet, in dem er unter anderem zur Abschaffung der Demokratie in den USA aufrief. Musharraf ist ein enger Verbündeter der USA im internationalen Kampf gegen den Terrorismus und steht als solcher seit langem im Visier Al Quaidas. Er stand vor allem auf der Seite der USA, als diese die radikalislamischen Taliban 2001 in Afghanistan stürzten, die Osama Bin Laden Unterschlupf gewährt hatten.
Unter dem Druck der USA hat Musharraf seit zwei Monaten das Vorgehen gegen islamistische Kämpfer verschärft, die sich vor allem in den Stammesregionen im Nordwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan versteckt halten. Seit dem Sturm der Armee auf die Rote Moschee in Islamabad im Juli, in der sich Islamisten verschanzt hielten, erlebt Pakistan eine beispiellose Welle von Selbstmordanschlägen, bei denen bisher mehr als 270 Menschen getötet wurden.
Präsidentschaftswahl steht bevor
Bei der Präsidentschaftswahl am 6. Oktober will sich Musharraf, der 1999 in einem Putsch an die Macht gekommen war, für die kommenden fünf Jahre im Amt bestätigen lassen. Laut Verfassung muss er seinen Posten als Oberbefehlshaber der Armee abgeben, wenn er Präsident bleiben will. Musharraf hatte angekündigt, er werde die Uniform ablegen, sobald er wiedergewählt sei. Wie die Wahlkommission heute in Islamabad mitteilte, müssen die Anwärter bis zum 27. September ihre Kandidatur einreichen.
Die oppositionelle Partei PPP von Ex-Premierministerin Benazir Bhutto warf Musharraf verfassungswidriges Vorgehen vor und forderte ihn auf, sein Amt als Armeechef vor der Wahl niederzulegen. "General Musharrafs Entscheidung, sich in Uniform wiederwählen zu lassen, ist verfassungswidrig und undemokratisch", hatte die Pakistanische Volkspartei (PPP) erklärt. Sie drohte mit ihrem Rückzug aus dem Parlament. Bhutto selbst lebt im Exil.
Der Präsident wird nicht vom Volk, sondern von den Abgeordneten des Parlaments und von vier Regionalversammlungen gewählt, die seit 2002 amtieren. Die Opposition hatte von Musharraf überdies verlangt, er solle sich erst zur Wahl stellen, wenn ein neues Parlament gewählt worden ist. Die Parlamentswahlen stehen Anfang 2008 an. Der Oberste Gerichtshof Pakistans prüft derzeit eine Reihe von Beschwerden gegen Musharrafs Vorgehen. Entscheidungen werden für Freitag erwartet. (mit AFP)
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