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Terrorismus: BKA fahndet weiter nach Breininger

Kein Fake, sondern alles echt - so schätzt das BKA die Videobotschaft des gesuchten mutmaßlichen IJU-Mitglieds Breininger ein. Unterdessen gelang den BKA-Beamten ein Clou: Ein angeblicher Helfer aus dem Umfeld der Sauerländer Terrorzelle wurde geschnappt.

Das Bundeskriminalamt (BKA) hält das neue Video des deutschen Islamisten Eric Breininger für authentisch und fahndet weiter nach dem Terrorunterstützer. "Die Öffentlichkeitsfahndung bleibt bestehen", sagte eine BKA-Sprecherin am Mittwoch. Bei dem Mann auf dem am Dienstag bekannt gewordenen Video handele es sich nach bisheriger Auswertung um Breiniger. Das BKA gehe davon aus, dass die Islamische Dschihad Union (IJU) Urheberin der Botschaft sei. Unterdessen wurde in Hessen ein mutmaßlicher Helfer der Sauerländer Terrorzelle festgenommen. Der 21-jährige Türke gilt nach Angaben der Bundesanwaltschaft als Unterstützer der IJU.

Breiniger hatte in dem Internetvideo bestritten, einen Anschlag in der Bundesrepublik zu planen. "Ich befinde mich in Afghanistan und plane persönlich keinen Anschlag in der Bundesrepublik Deutschland", sagte er. Nach Angaben der BKA-Sprecherin lässt sich aufgrund des Videos "nicht mit endgültiger Sicherheit" die Feststellung treffen, dass sich Breininger tatsächlich in Afghanistan aufhält.

Ein Sprecher des Bundesnachrichtendienstes (BND) sagte, es gebe im Moment keine Indizien, dass sich Breiniger auf dem Weg nach Europa oder in Europa befinde. Der aus dem Saarland stammende Islamist werde im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet vermutet. Wenn Breininger zu einem Terroranschlag bereit sei, solle dieser wahrscheinlich an seinem derzeitigen Aufenthaltsort stattfinden. Für Anschlagspläne in Deutschland gebe es keine Anhaltspunkte.

Türke soll Ausrüstung an "Gotteskrieger" geliefert haben

Für den festgenommenen mutmaßlichen Unterstützer der Sauerländer Terrorzelle, Burhan Y., ordnete ein Richter des Bundesgerichtshofs Untersuchungshaft an. Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem jungen Türken um einen Bruder von Adem Y., der zusammen mit zwei weiteren Terrorverdächtigen im September vergangenen Jahres im Sauerland verhaftet worden war. Die Gruppe wollte den Ermittlern zufolge in Deutschland Autobomben-Anschläge verüben.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft soll der 30-jährige Adem Y. seinen jüngeren Bruder bei der Lieferung militärischer Ausrüstung an die IJU eingesetzt haben. Burhan Y. habe im Juli 2007 ein Nachtsichtgerät, eine Digitalkamera und ein Fernglas an einen Kurier der IJU in der Türkei übergeben. Zudem habe er 1100 Euro Bargeld an die "Gotteskrieger" in Pakistan weitergeleitet.

BND-Präsident Ernst Uhrlau schloss nicht aus, dass sich islamistische Terroristen durch die Finanzkrise ermutigt fühlen: "Dass die USA durch die Finanzkrise so erschüttert sind und deren Vormachtstellung in der Welt wankt, sehen einige als Bestätigung, dass man den Westen besiegen kann", sagte Uhrlau dem "Hamburger Abendblatt" (Donnerstagsausgabe). Das Terrornetzwerk El Kaida ist Uhrlau zufolge dabei, sich eine neue Basis in Nordafrika zu erschließen. (sgo/AFP)

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