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Terrorismus: BKA kooperiert mit Indien

Nach den Terrorangriffen von Bombay wollen die deutsche und die indische Polizei noch stärker zusammenarbeiten.

Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, sagte bei einem Besuch in Neu-Delhi, man habe unter anderem einen regelmäßigen Austausch von Informationen zum Terrorismus, über die Anti-Terror-Gesetzgebung und neue Techniken vereinbart, die von Terroristen genutzt werden. Außerdem sollen indische Polizisten sechsmonatige Stipendien beim BKA bekommen.

Indien macht für die Terrorangriffe von Bombay im vergangenen November mit mehr als 170 Toten die Gruppe Lashkar-e-Taiba (LeT) verantwortlich und fordert, weil LeT aus Pakistan operiert, das Nachbarland auf, die Hintermänner zu verfolgen. Ziercke sagte, in Deutschland hätten zwei oder drei Menschen direkten Kontakt zur LeT gehabt. „Von den zwei, drei Personen geht derzeit keine operative Gefahr aus.“ Bei der Terrorserie in der westindischen Finanzmetropole Bombay waren auch drei Deutsche getötet worden.

Ziercke sagte, wichtig sei, Terrorausbildungslager in den Stammesgebieten im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan „auszutrocknen“. Diejenigen Extremisten, die in Deutschland im Rahmen von Ermittlungsverfahren wegen des internationalen Terrorismus verfolgt würden, seien überwiegend in den Stammesgebieten ausgebildet worden. „Da ist auch eine ganze Reihe deutscher Staatsangehöriger dabei.“ Auch die usbekische Islamische-Dschihad-Union, die in Deutschland Anschläge geplant hatte, habe Lager im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan betrieben.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hatte bei einem Besuch in Neu-Delhi im Dezember angekündigt, dass BKA-Spitzenbeamte nach Indien kommen würden. Ziercke sagte, der Leiter der Anti-Terror-Einheit GSG 9 werde voraussichtlich in der kommenden Woche nach Indien reisen. dpa

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