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Robert Gates

© ddp

Terrorismus: Gates fordert von Europäern mehr Soldaten für Afghanistan

Die Amerikaner machen es vor, die Europäer sollen nachziehen: Nachdem US-Präsident Obama die Entsendung 17.000 zusätzlicher Soldaten nach Afghanistan angekündigt hat, fordert Verteidigungsminister Robert Gates nun auch von Europa mehr Einsatz.

US-Verteidigungsminister Robert Gates hat die europäischen Nato-Staaten zur Entsendung von mehr Soldaten nach Afghanistan und zu mehr Anstrengungen für den zivilen Wiederaufbau dort aufgefordert. "Unsere Erwartung ist, dass auch die Verbündeten mehr tun", sagte er unmittelbar vor einem Verteidigungsministertreffen der Nato, das am Donnerstag in Krakau (Polen) beginnt. Gates verwies auf die von US-Präsident Barack Obama angekündigte Entsendung von zusätzlich 17.000 amerikanischen Soldaten nach Afghanistan.

Die USA wollten vor allem um vorübergehende Truppenverstärkungen vor der für August geplanten Präsidentenwahl in Afghanistan bitten, sagte Gates nach Angaben des Pentagon auf dem Flug nach Krakau. Berlin hat bereits eine vorübergehende Entsendung von 600 Soldaten angekündigt. Sie sollen die 3500 schon in Afghanistan stationierten deutschen Soldaten für drei bis vier Monate verstärken.

"Wir brauchen mehr Hilfe im zivilen Bereich"

Längerfristiges Engagement der Verbündeten müsse nicht immer militärische Hilfe sein, sagte Gates. Auch verstärkte Anstrengungen, um eine bessere Regierungsführung in Afghanistan zu erreichen, die Polizei auszubilden, die Korruption und den Drogenhandel zu bekämpfen sowie den Rechtsstaat zu festigen, seien nötig. "Es wird eine Menge über einen vernetzten Ansatz in Afghanistan gesprochen. Und wir brauchen wirklich mehr Hilfe im zivilen Bereich. Wir müssen die zivile Seite stärken, während wir auch die militärische Seite stärken", sagte der US-Verteidigungsminister.

Gates forderte auch erneut einen Einsatz der Schnellen Eingreiftruppe der Nato (Nato Response Force/NRF). Mehrere Nato- Staaten, darunter auch Deutschland, haben dies bisher abgelehnt. Die NRF war ursprünglich auf eine Sollstärke von 25.000 Soldaten ausgelegt, hatte diese aber selbst bei ihrer offiziellen Indienststellung im November 2006 nicht erreicht. Künftig soll es nur noch einen "Kern" der Truppe geben, der bei Bedarf rasch ergänz werden kann. Eine detaillierte Planung gibt es dafür noch nicht. (sba/dpa)

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