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Terrorismus: Prozess gegen Kofferbomber erneut vertagt

Im Libanon ist der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Kofferbomber von Köln und drei Mitangeklagte fortgesetzt worden. Wie vor einer Woche wurde das Verfahren nach wenigen Minuten verschoben.

Beirut/Kairo - Nachdem das Verfahren vor einer Woche nur formell eröffnet worden war, dauerte auch die zweite Sitzung nur 20 Minuten. Die Anklage wurde nach Angaben von Prozessbeobachtern noch nicht verlesen. Der Anwalt des Hauptangeklagten Jihad Hamad kündigte lediglich an, er wolle bei einer Berufungskammer die Verlegung des Prozesses in die nordlibanesische Stadt Tripoli beantragen, wo sein Mandant im vergangenen August festgenommen worden war. Der Richter Michel Abu Arradsch hatte einen entsprechenden Antrag zuvor abgelehnt. Er ist in Justizkreisen für seine "harten Urteile in Terrorismusverfahren" bekannt.

Dem Hauptverdächtigen Jihad Hamad und den drei Mitangeklagten drohen bis zu 25 Jahre Haft und Zwangsarbeit. Hamad hatte vor Prozessbeginn gestanden, dass er am 31. Juli 2006 in Köln einen Sprengstoffkoffer in einem Regionalzug platziert hatte. Der zweite mutmaßliche Täter Youssef al-Hajdib wartet in Deutschland auf seinen Prozess. Der Prozess gegen Hamad findet im Libanon statt, da es zwischen der Bundesrepublik und dem Libanon kein Auslieferungsabkommen gibt. (tso/dpa)

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