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Terrorismus: Viele Tote bei Anschlag in Afghanistan

Während Präsident Karsai in Teheran an einem Anti-Terrorgipfel teilnimmt, jagt ein Selbstmordattentäter in Afghanistan einen Wagen voller Sprengstoff in die Luft. Direkt an einer Klinik. Wieder sind es vor allem Frauen und Kinder, die sterben.

Blutiger Samstag in Afghanistan: Bei einem verheerenden Autobombenanschlag an einem Krankenhaus im Zentrum des Landes sind bis zu 35 Menschen getötet und mehr als 60 weitere verletzt worden. Der Attentäter war mit seinem mit Sprengstoff beladenen Wagen im Distrikt Asra ganz in die Nähe der Klinik gefahren, um seine Ladung in die Luft zu jagen. Der afghanische Präsident Hamid Karsai verurteilte den Anschlag. Dies sei das Werk "barbarischer und ignoranter Feinde Afghanistans".

Das Krankenhaus wurde komplett zerstört, wie der Sprecher des Provinzgouverneurs von Logar, Din Mohammed Darwisch, berichtete. Unter den Opfern seien viele Kinder und Frauen. In dem am stärksten betroffenen Flügel des Krankenhauses seien vor allem Kinder behandelt worden, hieß es. Unter den Trümmern wurden weitere Opfer vermutet. "Wir suchen mit Hochdruck nach Verschütteten", sagte Darwisch.

Die Nato-geführte Internationalen Schutztruppe Isaf verurteilte den Anschlag. Die Isaf werde mit ihren afghanischen Partnern zusammenarbeiten, um die Hintermänner der Tat zu finden und zur Verantwortung zu ziehen.

"Die Aufständischen nehmen keinerlei Rücksicht auf unschuldige Menschen, die nur in Frieden leben wollen", sagte Isaf-Sprecher Vic Beck. Erst am Freitag waren bei einem Anschlag in der nordafghanischen Provinz Kundus zehn Menschen getötet worden.

Die radikalislamischen Taliban wiesen jede Verantwortung für das Blutbad in Asra zurück. "Wir ermitteln gerade, wer hinter dem Anschlag steckt", sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Telefon.

Zivilisten gehören zu den Hauptleidtragenden des inzwischen fast zehnjährigen Krieges in Afghanistan. Allein im vergangenen Mai starben mehr als 360 Zivilisten - die weitaus meisten durch die Gewalt der Aufständischen, wie die Vereinten Nationen berichteten. (dpa)

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