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Politik: Terrorist Hammadi wieder frei

Berlin - Nach etwa 19 Jahren Haft hat die hessische Justiz in der vergangenen Woche den libanesischen Terroristen Mohammed Hammadi aus der Haft entlassen. Der 1987 auf dem Frankfurter Flughafen festgenommene Hammadi, Mitglied der Terrororganisation Hisbollah, reiste sofort in sein Heimatland zurück.

Von Frank Jansen

Berlin - Nach etwa 19 Jahren Haft hat die hessische Justiz in der vergangenen Woche den libanesischen Terroristen Mohammed Hammadi aus der Haft entlassen. Der 1987 auf dem Frankfurter Flughafen festgenommene Hammadi, Mitglied der Terrororganisation Hisbollah, reiste sofort in sein Heimatland zurück. Das Frankfurter Oberlandesgericht hatte Hammadi 1989 wegen der Entführung einer amerikanischen TWA-Maschine und dem dabei begangenen Mord an dem US-Passagier Robert Stethem zu lebenslanger Haft verurteilt. Hammadi und ein libanesischer Komplize hatten im Juni 1985 das in Athen gestartete Flugzeug in ihre Gewalt gebracht. Stethem, ein Kampftaucher der US-Marine, wurde während der zweitägigen Geiselnahme als amerikanischer Soldat erkannt, dann misshandelt und erschossen.

Mit der Entführung mehrerer Deutscher in Libanon Ende der achtziger Jahre versuchten Islamisten, Mohammed Hammadi und seinen damals auch in der Bundesrepublik inhaftierten Bruder Abbas freizupressen. An den Geiselnahmen waren offenbar der Hammadi-Clan und die Hisbollah beteiligt. Die insgesamt vier entführten Deutschen kamen nach und nach bis 1992 wieder frei.

Spekulationen in den Medien, es könnte zwischen dem Ende der Haft Hammadis und der Freilassung von Susanne Osthoff am Sonntag im Irak einen Zusammenhang geben, wiesen Sicherheitskreise als „absoluten Blödsinn“ zurück. Auch das Auswärtige Amt widersprach solchen Vermutungen. Hammadis Haftzeit sei schlicht abgelaufen, sagte ein Experte. Ein anderer verwies auf den gravierenden ethnisch-religiösen Unterschied zwischen den mutmaßlich sunnitischen Entführern Osthoffs und dem schiitischen Hammadi-Clan.

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