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"Terroristische Aktivitäten": Haftbefehl gegen Iraks Kulturminister

Gegen den irakischen Kulturminister Assad Kamal al-Haschemi ist Haftbefehl wegen des Verdachts der Anstiftung zum Mord erlassen worden.

Gegen den irakischen Kulturminister Assad Kamal al-Haschemi ist Haftbefehl wegen des Verdachts der Anstiftung zum Mord erlassen worden. Der sunnitische Politiker werde wegen "terroristischer Akivitäten" gesucht, berichtete der arabische Fernsehsender Al-Dschasira. Al-Haschemi soll vor mehr als zwei Jahren, als er noch als einflussreicher Geistlicher tätig war, zum Mord am Politiker Mithal al-Alusi angestiftet haben. Bei dem von maskierten Bewaffneten verübten Anschlag im Februar 2005 auf den Konvoi des Politikers waren dessen beiden Söhne getötet worden. Al-Alusi selbst blieb unversehrt.

Die Polizei durchsuchte das Anwesen Al-Haschemis in Bagdad und nahm sechs seiner Leibwächter fest. Sie sollen damals den Anschlag ausgeführt haben, berichtete die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak. Al-Haschemi war bei der Razzia nicht anwesend. Er gehört der sunnitischen Irakischen Islam-Partei (IIP) an, die 44 Mandate im 275 Sitze umfassenden Parlament hat.

Irakische Botschaft in Berlin besetzt

Al-Alusi ist der einzige Abgeordnete der von ihm gegründeten Liste Irakische Nation. In Deutschland war er im August 2002 aufgefallen, als er zusammen mit anderen Exil-Irakern die irakische Botschaft in Berlin besetzte. Dabei hatten die Oppositionellen den damaligen Geschäftsträger und einen weiteren Angestellten gefesselt und fünf Stunden lang festgehalten. Mit der Aktion wollten sie auf die damals noch bestehende Diktatur von Saddam Hussein aufmerksam machen.

In Bagdad erschossen unterdessen Unbekannte einen schiitischen Stammesscheich aus dem Südirak in seinem Wagen. Dem Anschlag fiel auch einer seiner Begleiter zum Opfer, meldete Aswat al-Irak. Am Vortag waren bei einem Selbstmordanschlag in einem Bagdader Hotel sechs sunnitische Stammesführer ums Leben gekommen. Sie hatten an einer Konferenz von Clanchefs aus der westlichen Provinz Anbar teilgenommen, die mit dem US-Militär und der schiitisch-kurdischen Regierung zusammenarbeiten. Insgesamt waren bei dem Anschlag zwölf Menschen gestorben, unter ihnen ein bekannter Fernseh-Moderator und Dichter. (mit dpa)

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