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Nach der Tötung Osama bin Ladens wurden in New Yorker U-Bahn-Stationen bereits die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

© AFP

Terrorkomplott: Al Qaida erwog offenbar Anschläge auf Züge

Bin Laden soll von seinem Versteck in Pakistan weiter eine aktive Rolle bei Al Qaida gespielt haben. Angeblich planten die Terroristen neue Anschläge in den USA.

Der von einem US-Spezialkommando getötete Terroristenführer Osama bin Laden hat nach amerikanischen Angaben weiter eine bedeutende Rolle beim Schmieden von Terrorkomplotten gespielt. Die bei der Operation in Pakistan sichergestellten Funde deuteten darauf hin, hieß es in US-Medienberichten.

Angeblich erwog die Terrororganisation Al Qaida Anschläge auf Züge am zehnten Jahrestag der Attacken vom 11. September 2001. Der Sender ABC News zitierte aus einem vom Heimatschutzministerium veröffentlichten Bulletin an verschiedene Sicherheitsbehörden, demzufolge das Terrornetz zumindest bis Februar 2010 an "eine Operation gegen Züge an einem nicht näher bezeichneten Ort" am zehnten Jahrestag dachte. Als eine Option habe die Al Qaida überlegt, einen Zug durch Manipulation der Schienen auf einer Brücke zum Entgleisen zu bringen.

Nach Angaben des Senders befinden sich unter dem sichergestellten Material Grafiken und Webseiten, die darauf hinweisen, dass verschiedene Terrorkomplotte in Betracht gezogen wurden. Nach ersten Auswertungen habe aber keines davon die Planungsphase erreicht, es habe sich vielmehr um Überlegungen gehandelt, wurde das Stadium beschrieben. ABC News berief sich dabei auf US-Regierungsbeamte. US-Präsident Barack Obama trifft sich am Freitag mit Mitgliedern des Spezialkommandos, das Bin Laden ausgeschaltet hat.

Wie US-Medien berichteten, will sich Obama bei den Navy Seals persönlich für die erfolgreiche Operation in Pakistan bedanken, bei der Bin Laden getötet wurde. Das Treffen findet demnach am Rande eines Besuchs in Fort Campbell (US-Bundesstaat Kentucky) statt. Obama will dort vor Soldaten der 101. Luftlandedivision sprechen, die kürzlich von ihrem Afghanistan-Einsatz zurückgekehrt sind. Bereits am Mittwoch war Obama im Weißen Haus mit dem für Spezialeinsätze zuständigen Vizeadmiral William McRaven zusammengekommen und hatte ihm den Dank der Nation übermittelt.

Nach der US-Aktion will nun die pakistanische Regierung nach Medienberichten den ebenfalls im Land vermuteten Taliban-Chef Mullah Omar sowie Al-Qaida-Vize Aiman as Sawahiri fassen. Wie die Zeitung "The News" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, soll in nächster Zeit eine "massive Suchaktion" beginnen.

Geheimdienstexperten in den USA und Europa sind einem Zeitungsbericht zufolge überzeugt, dass Bin Laden Hilfe von pakistanischen Behörden hatte. Die "Washington Post" berichtet unterdessen unter Berufung auf US-Beamte, dass der Geheimdienst CIA Bin Laden in Pakistan über Monate hinweg ausspioniert hat, um die Operation des Spezialkommandos vorzubereiten. (dpa)

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