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Terrornetzwerk Al Qaida: Libyen lässt 90 mutmaßliche Islamisten frei

In Libyen sind 90 mutmaßliche Islamisten freigelassen worden, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Qaida von Osama bin Laden unterhalten haben sollen.

Die Freilassung der Islamisten am Dienstagabend war das Ergebnis von Vermittlungsbemühungen der Gaddafi Stiftung für Wohltätigkeit und Entwicklung, die nach eigenen Angaben eineinhalb Jahre lang einen "Dialog" mit den Extremisten geführt hatte. Der zweite Mann an der Spitze von Al Qaida, Eiman al-Sawahiri, hatte vor fünf Monaten in einer Audiobotschaft erklärt, die libyschen Islamisten hätten sich Al Qaida angeschlossen.

Die Wohltätigkeitsstiftung, die von Seif al-Islam, dem Sohn des Staatschefs Muammar al-Gaddafi, geleitet wird, erklärte, an dem Dialog mit den ehemaligen Extremisten seien auch islamische Religionsgelehrte beteiligt gewesen. Die Gespräche hätten dem Zweck gedient, die Islamisten dafür zu gewinnen, sich künftig für ein modernes Libyen einzusetzen. Die Freigelassenen sollten mit Hilfe der Stiftung Arbeitsplätze finden und versichert werden.

Die freigelassenen Kämpfer, die nach offiziellen Angaben der "Kämpfenden Vereinigung Libyens" angehörten, feierten am Abend nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis Abu Salim in der Hauptstadt Tripolis. Nach Angaben der Stiftung handelt es sich bei den Freigelassenen um ein Drittel der inhaftierten Mitglieder der Gruppe. Die Gruppe, die sich den Sturz des Regimes von Gaddafi zum Ziel gesetzt hatte, war 1995 erstmals in Erscheinung getreten.

Auch in Saudi-Arabien hatten die Behörden zeitweise darauf gesetzt, "reuige" Islamisten freizulassen. Mehrere der Freigelassenen hatten später Anschläge in dem islamischen Königreich verübt. (dm/dpa)

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