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Terrorprozess: Geständnis im Austausch gegen bessere Haftbedingungen

Der wegen der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA angeklagte Zacarias Moussaoui hat vor seinem Prozess der Anklage ein Schuldbekenntnis angeboten, um bessere Haftbedingungen vor seiner erwarteten Hinrichtung zu erreichen.

Washington - Das wurde am Dienstag (Ortszeit) bekannt, dem vorletzten Verhandlungstag in dem Terrorismus-Verfahren in Alexandria bei Washington. Nach den für Mittwoch angesetzten Schlussplädoyers sollten die Geschworenen- Beratungen über das Strafmaß für den Angeklagten beginnen.

Die Enthüllung des Angebots durch die Ankläger ist die jüngste von mehreren Überraschungen in diesem Prozess. Am Montag hatte Moussaoui im Zeugenstand erstmals zugegeben, dass er von den Plänen für die Anschläge vom 11. September wusste und am selben Tag selbst ein Flugzeug ins Weiße Haus steuern wollte. Der Franzose marokkanischer Abstammung war drei Wochen vor den Terroraktionen in den USA festgenommen worden.

Klarer Kopf?

Das Angebot belegt nach der Argumentation der Anklage, dass Moussaoui entgegen der Darstellung der Verteidigung nicht aus Wichtigtuerei oder geistiger Verwirrung am Montag seine Rolle bei der Terrorverschwörung zugab, sondern einen klaren Kopf hat und tatsächlich am Komplott beteiligt war. Moussaouis Anwälte hatten zuvor versucht, die Glaubwürdigkeit des Geständnisses in Zweifel zu ziehen, indem sie mehrere schriftliche Aussagen inhaftierter Terroristen vorlegten. Darin hieß es im Kern, dass Moussaoui «nicht richtig im Kopf» und von anderen El-Kaida-Mitgliedern nicht ernst genommen worden sei - jedenfalls nicht ernst genug, um ihn an den Anschlägen zu beteiligen.

Da sich Moussaoui bereits vor dem Prozess in mehreren Anklagepunkten, die nicht in direktem Zusammenhang mit dem 11. September stehen, schuldig bekannt hatte, geht es in dem Verfahren nur um das Strafmaß: Hinrichtung oder lebenslange Haft. (tso/dpa)

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