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Terrorverdacht: Inder darf nach Hause reisen

Ein Bundesgericht bestätigt das Urteil: Der indische Arzt Mohamed Haneef darf nach Australien zurückkehren. Er war zu Unrecht verdächtigt worden, an den geplanten Anschlägen von London und Glasgow beteiligt gewesen zu sein.

Ein australisches Bundesgericht hat den Weg für eine Rückkehr des im Zusammenhang mit den fehlgeschlagenen Anschlägen von London und Glasgow ausgewiesenen indischen Arztes Mohamed Haneef freigemacht. Es bestätigte ein Urteil vom August, das den Entzug von Haneefs Visum für unrechtmäßig erklärt hatte. Die Regierung war dagegen in Berufung gegangen. Sie kann nun erneut gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Laut Haneefs Anwalt Peter Russo steht seinem Mandanten nun jedoch definitiv ein neues Visum zu. Einwanderungsminister Chris Evans müsse über das weitere Vorgehen entscheiden.

Inder hatte als Arzt in australischem Krankenhaus gearbeitet

Haneef war am 2. Juli auf dem Flughafen der australischen Stadt Brisbane wegen des Verdachts der Mittäterschaft bei den versuchten Anschlägen in Großbritannien festgenommen worden und nach dreiwöchiger Haft frei gekommen. Kurz nach der Haftentlassung hatte ihm die australische Regierung sein Visum entzogen und ihn abgeschoben. Der indische Arzt hatte stets seine Unschuld beteuert. Nach Angaben seines Anwalts lebt er seitdem im indischen Bangalore, befindet sich aber zurzeit auf der Hadsch in Mekka.

Ob er nach dem Urteil tatsächlich nach Australien zurückkehren werde, sei noch unklar. Dies sei zwar immer Haneefs Wunsch gewesen, er mache sich jedoch Sorgen um seine Frau. "Ich glaube nicht, dass er sich in eine Lage bringen möchte, in der sie das Trauma, das sie bei seiner ersten Festnahme durchlebte, noch einmal durchmachen muss", sagte der Anwalt. Ob Haneef überhaupt auf seine Stelle im Krankenhaus zurückkehren kann, ist noch nicht geklärt. (liv/AFP)

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