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Terrorverdacht: Schweden zahlt Ägypter Schadensersatz

Nach den Terror-Anschlägen vom 11. September hatte der schwedische Geheimdienst einen ägyptischen Staatsbürger dem CIA übergeben. Als Terrorist eingestuft wurde er in seiner Haft misshandelt.

Schweden zahlt einem 2001 - mit Hilfe des US-Geheimdienstes CIA abgeschobenen - Ägypter drei Millionen Kronen (320.000 Euro) Schadensersatz. Wie der für staatliche Wiedergutmachung zuständige Justizkanzler Göran Lambertz am Freitag im Rundfunk sagte, stufe seine Behörde die Behandlung des wegen Terrorverdachts abgewiesenen Mohammed Alzery als unrechtmäßig und demütigend ein.

Alzery war gut drei Monate nach den Anschlägen vom 11. September zusammen mit einem weiteren Ägypter als Asylbewerber nach Stockholm gekommen. Der schwedische Geheimdienst Säpo hielt beide für führende Mitglieder der Terrororganisation Jihad. Die Männer wurden auf dem Flugplatz Bromma CIA-Agenten übergeben, die sie nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zunächst misshandelten und dann nach Ägypten brachten.

Alzery hatte das Zehnfache des jetzt gewährten Schadensersatzes verlangt. Sein Anwalt erklärte, wichtig für die trotzdem erzielte Einigkeit sei die Möglichkeit für den Ägypter, erneut nach Schweden einzureisen. Im Gefolge der Terroranschläge vom 11. September hatten mehrere europäische Geheimdienste dem CIA Gefangene wegen angeblichen Terrorverdachts ausgeliefert. Diese wurden dann in Länder wie Pakistan und Ägypten gebracht, in denen Folter durch staatliche Stellen als üblich oder möglich gelten. (fg/dpa)

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