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US-Präsident Barack Obama.

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Update

Test von Mittelstreckenraketen: Moskau: USA führen "Propaganda-Krieg"

Die US-Regierung wirft Russland vor, unerlaubt eine landgestützte Mittelstreckenrakete getestet und damit den INF-Abrüstungsvertrag von 1987 verletzt zu haben. Russische Militärexperten sehen das anders.

Russische Militärexperten haben den Vorwurf der US-Regierung zurückgewiesen, wonach Russland einen bedeutenden Abrüstungsvertrag verletzen soll. Moskau habe zwar 2009 tatsächlich eine Interkontinentalrakete vom Typ „Topol“ mit einer Reichweite von 9000 Kilometern über eine kürzere Distanz getestet, sagte Generalleutnant Jewgeni Buschinski am Dienstag der Agentur Interfax in Moskau. Dies sei damals aber mit dem Einverständnis Washingtons geschehen.
Der Vorwurf der USA sei Teil eines „Propagandakrieges“ vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts, meinte Buschinski. Ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter des Generalstabs in Moskau sagte, die USA wollten den angeblichen Verstoß vermutlich als Argument dafür nutzen, eigene Raketen näher an der russischen Grenze zu stationieren.
Moskau habe nach Ansicht der Amerikaner unerlaubt eine landgestützte Mittelstreckenrakete getestet, hatte zuvor die „New York Times“ berichtet. Präsident Barack Obama habe die US-Erkenntnisse am Montag in einem Brief an Kremlchef Wladimir Putin dargelegt. Bereits im Januar hatte die Zeitung über den Vorwurf berichtet.
Damals hieß es, die USA prüften noch, ob Moskau seit 2008 landgestützte Marschflugkörper eines neuen Typs namens RS-26 getestet habe. Konkret sei der INF-Vertrag von 1987 zwischen beiden Ländern über die Vernichtung aller nuklearen Raketen mit Reichweiten zwischen 500 und 5500 Kilometern missachtet worden. Er verbietet die Produktion, den Besitz sowie den Test von Mittelstreckenraketen und war damals von den Regierungschefs der USA und der Sowjetunion, Ronald Reagan und Michail Gorbatschow, unterzeichnet worden. Die Übereinkunft galt als ein Meilenstein auf dem Weg zur Beendigung des Kalten Krieges. Das Weiße Haus in Washington spreche von einer „ernsthaften Verletzung“ des Abkommens. Obama wolle die Angelegenheit durch einen Dialog auf hoher Ebene klären lassen. (dpa)

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