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Politik: Testen lassen

Deutschland soll ein Land der Ideen werden – sagt der neue Bundespräsident Horst Köhler. Wir stellen Menschen vor, die mit ihren Ideen das Land voranbringen können.

Deutschland soll ein Land der Ideen werden – sagt der neue Bundespräsident Horst Köhler. Wir stellen Menschen vor, die mit ihren Ideen das Land voranbringen können. Mit dem heutigen Beitrag endet die Serie.

Gentests und Infektionen wie Herpes simplex oder auch die von Zecken übertragene Borreliose interessieren ihn von Berufs wegen: Seit 1997 kümmert sich Werner Lehmann, der mit seiner Frau Bettina geschäftsführender Gesellschafter der Attomol GmbH in Lipten in der Lausitz ist, um die Entwicklung und Produktion von Testkits für die medizinische Diagnostik. Lehmann beliefert Laborärzte mit Diagnosetests, die sich zur Analyse von genetischen Erkrankungen wie Gerinnungsstörungen eignen oder mit Tests zur Feststellung von Infektionserkrankungen.

Neu ist eine patentierte dritte Produktpalette, gefördert vom Land Brandenburg: Ein Verfahren, das den Nachweis von Antikörpern bei Yersinien (Durchfallerreger) und Borrelien ermöglicht. Solche Tests gibt es zwar schon von anderen Firmen. Neuentwicklungen müssen aber, damit sie sich überhaupt lohnen, günstiger zu produzieren sein und möglichst automatisiert abgearbeitet werden können. Und hier hat Lehmann einen neuen viel versprechenden Weg gefunden – wenn das Verfahren den Praxistest besteht, der in diesem Monat beginnt: Wirtschaftlich ist diese bei Attomol entwickelte so genannte Mikroblot-Technologie der weit verbreiteten Westernblot-Technologie, die beispielsweise auch bei BSE-Tests verwendet wird, deutlich überlegen.

Attomol ist zudem entscheidend mit am Aufbau eines biotechnologischen Wachstumskerns in der Lausitz beteiligt: Mit der FH Lausitz, dem Krankenhaus in Hoyerswerda und zehn überregionalen Partnern wird ein alternatives Biochipsystem entwickelt, das gegenüber den konventionellen Verfahren Qualitäts-, Herstellungs- und Anwendungsvorteile mit sich bringen soll. Wenn alles gut geht, wird der „Liptenchip“ wie auch der Mikroblot in Zukunft international vermarktet.

Gene und Viren sind sein Geschäft: Mit neuartigen Diagnoseverfahren möchte Werner Lehmann Ärzten in aller Welt ermöglichen, Krankheiten schnell – und günstig – zu erkennen.

Simone Leinkauf

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