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Thailand: Krisengespräche nach blutiger Anschlagserie

Nach einer Serie blutiger Anschläge in den Unruheprovinzen im Süden Thailands ist die Führung in Bangkok zu einer Krisensitzung zusammengekommen.

Bangkok - An den Beratungen nahmen nach offiziellen Angaben neben Putschführer General Sonthi Boonyaratglin und Interimsministerpräsident Surayud Chulanont die wichtigsten Militär- und Sicherheitschefs des Landes teil. Seit Sonntagabend waren bei 49 Anschlägen und Angriffen in den drei überwiegend muslimischen Provinzen Yala, Pattani und Narathiwat an der Grenze zu Malaysia mindestens neun Menschen getötet und 44 weitere verletzt worden. Die meisten Anschläge richteten sich nach Behördenangaben gegen chinesisch-stämmige Bewohner, von denen viele den Beginn des neuen Mondjahres feierten.

Die Regierung machte radikale Muslime für die Gewalt verantwortlich. Ihr Ziel sei die Vertreibung von Buddhisten und Chinesen aus der Region, sagte ein Armeesprecher. Die blutigste Anschlagsserie seit dem Sturz von Regierungschef Thaksin Shinawatra am 19. September dämpfte die Hoffnungen auf eine friedliche Beilegung des seit rund drei Jahren anhaltenden muslimischen Aufstands im Süden. Putschgeneral Sonthi, selbst ein Muslim, setzte nach der Machtübernahme auf eine neue Politik der Verständigung. Erst am Freitag hatte er ein Vermittlungsangebot Malaysias angenommen und sich zu Gesprächen mit gemäßigteren Teilen der Aufständischen bereit erklärt. Politische Experten vermuten hinter den Anschlägen Hardliner aus dem radikalislamischen Lager, die Gespräche mit Bangkok ablehnen. (tso/AFP)

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