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Thailand: Massenproteste in Bangkok - Flughäfen geschlossen

Die Massenproteste regierungskritischer Demonstranten in Thailand weiten sich aus: In Bangkok lieferten sich die Polizei und die Demonstranten Straßenschlachten. Mehrere Flughäfen mussten geschlossen werden. Auch der Schienenverkehr wurde lahm gelegt.

In Bangkok gerieten Polizei und Demonstranten, die seit Tagen das Büro des Regierungschefs besetzt halten, erstmals aneinander. Polizisten gingen mit Helmen, Schilden und Schlagstöcken gegen die Besetzer vor. Als die Demonstranten Widerstand leisteten, zogen sich die Beamten allerdings wieder zurück.

Der Flughafen auf der Touristeninsel Phuket wurde am Freitag geschlossen, nachdem ihn Demonstranten gestürmt hatten. Mehrere tausend Touristen saßen fest. Blockiert wurden auch zwei weitere Flughäfen im Süden des Landes, wie aus der Hauptstadt Bangkok berichtet wurde. Streikende Eisenbahner legten zudem den Schienenverkehr in Thailand weitgehend lahm.

Oppositionspartei will die Regierung stürzen

Die Fäden der Proteste zieht die Oppositionspartei "Volksallianz für Demokratie", die die im Dezember gewählte Regierung stürzen will. Die Demonstranten werfen Regierungschef Samak Sundaravej vor, eine Marionette des vor zwei Jahren nach Korruptionsvorwürfen gestürzten Premiers Thaksin zu sein. Auch damals hatte die "Volksallianz" Proteste und Streiks organisiert, die schließlich zum Militärcoup gegen Thaksin führten.

Die Demonstranten wollen auch verhindern, dass die Regierung die Verfassung ändert. Sie war von der vom Militär eingesetzten Übergangsregierung eigens geändert worden, um in Zukunft einen Populisten wie Thaksin als Regierungschef zu verhindern.

"Ich bin wütend auf die Polizei", sagte Prasert Somtowyai (61), der nach eigenen Angaben zu der Demonstranten stieß, weil er die Regierung für korrupt hält. Ähnlich äußerten sich viele der rund 3000 verbliebenen Demonstranten. Am Donnerstag waren noch teilweise 20.000 Menschen auf dem Gelände. Schwere Regenfälle und Übermüdung hatten allerdings viele über Nacht vertrieben. Die Polizei versperrte zahlreichen Demonstranten, die am Freitag zurückkehren wollten, den Weg. Die, die durchkamen, brachten den Verbliebenen Wasser und Essen. (ae/dpa)

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