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Thema

Gregor Gysi

Berlin soll eine Ampel-Regierung bekommen. Die Stadt und die Republik fragen sich: War das der Wunsch des Kanzlers?

Tapfer sitzen Kerstin und Detlef Brandt Tag für Tag in Saal 448 des Landgerichts Frankfurt (Oder). Aug in Aug mit dem mutmaßlichen Mörder ihrer zwölfjährigen Tochter Ulrike hören sie, welches Martyrium das lebenslustige Mädchen am 22.

Das für den 1. November erwartete Urteil gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger und Mörder der zwölfjährigen Ulrike Brandt wird voraussichtlich erst zwei Wochen später gesprochen.

Von Stefan Jacobs

Die Bundestagsabgeordneten Günter Rexrodt (FDP) und Gregor Gysi (PDS) müssen sich nicht zwischen ihrem Bundestagsmandat und einem Sitz im Berliner Abgeordnetenhaus entscheiden. Eine Doppelmitgliedschaft in beiden Volksvertretungen ist demnach rechtlich zulässig.

Als sich am Dienstagnachmittag neue und alte PDS-Gesichter im Abgeordnetenhaus trafen, waren die "Neuen" in der künftigen Fraktion sehr schnell auszumachen: Thomas Flierl, Gregor Gysi, Gabriele Hiller, Norbert Pewestorff und Udo Wolf. Damit ist auch gleich eines der wichtigsten Merkmale offenkundig, worin sich die PDS am deutlichsten von der FDP unterscheidet, die nach den Wahlen wieder ins Abgeordnetenhaus einzieht: Die PDS will Kontinuität zeigen und sich nicht auf Experimente mit völlig unerfahrenen Parlamentariern einlassen.

Von Sabine Beikler

Theoretisch könnte sich Klaus Wowereit mit der Bildung einer neuen Regierung viel Zeit lassen. Bis zur Wahl und Vereidigung eines neuen Senats amtiert der alte weiter.

Von Jörn Hasselmann

Lassen wir die grauen Hütchenträger mal weg: das frustrierte Fußvolk auf den Parteitagen mit dem Ausdruck von Kleinfunktionären, gegen die ein mittelfränkischer Gewerkschaftstag wie eine Ansammlung von Hedonisten wirkt. Das ist bei der PDS alles nicht so wichtig.

Der CDU-Abgeordnete Mario Czaja, der in Marzahn-Hellersdorf für die Union mit 27,8 Prozent das beste Wahlkreisergebnis im Ostteil der Stadt erzielte, hat die eigene Parteizu einer "radikalen Kursänderung" aufgefordert. In weiten Teilen der CDU gebe es immer noch keine Bereitschaft, sich mit den Positionen der PDS angemessen auseinanderzusetzen.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Zum Thema Online Spezial: Berlin hat gewählt Wahlergebnisse: Direktmandate, Stimmenanteile und Sitzverteilung Foto-Tour: Bilder vom Wahlabend Bundestagsabgeordnete, die in Berlin ein Mandat für das Abgeordnetenhaus gewinnen, müssen ihr Bundestagsmandat nicht automatisch aufgeben. Das betrifft nach der Wahl in Berlin sowohl PDS-Kandidat Gregor Gysi wie auch FDP-Spitzenmann Günter Rexrodt.

"Die FDP nähert sich den 18 Prozent von unten, die CDU nähert sich den 18 Prozent von oben. Wir treffen uns dann dort.

Strahlende Gesichter am Montag bei der PDS-Spitze. Die Bundesvorsitzende Gabi Zimmer präsentiert stolz das Ergebnis in absoluten Zahlen: 365 839 Wähler, 89 000 mehr als bei den Abgeordnetenhauswahlen 1999, haben ihr Kreuz bei den Sozialisten gemacht und der PDS mit 22,6 Prozent einen großen Wahlerfolg gebracht.

Von
  • Sabine Beikler
  • Matthias Meisner

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und die SPD haben die Wahl zwar gewonnen; eine Fortsetzung der von ihnen favorisierten rot-grünen Koalition wird es aber nach dem Ergebnis der gestrigen Wahl nicht geben. Wowereit kündigte an, zunächst mit den Grünen, dem bisherigen Koalitionspartner, Sondierungsgespräche zu führen.

Berlin hat gewählt - aber was? Zum ersten Mal seit 1990 gibt es mehr als nur eine Möglichkeit, den Senat zu bilden: Weil die Sozialdemokraten die PDS-Blockade aufgehoben haben; und weil die Liberalen wieder im Abgeordnetenhaus sitzen.

Wenn der Wähler gesprochen hat, dann heißt das noch lange nicht, dass er auch viel zu melden hat. Meistens ist es so, dass die Politiker den Wählern schon um kurz nach sechs ihre Stimme zu entreißen suchen und dann damit machen, was sie wollen - kneten, kauen und verdauen.

Von Giovanni di Lorenzo

Es war der Tag der Wählerwanderung. Von der großen Bewegung mit den kleinen Kreuzen profitierte vor allem die FDP, die aus der Bedeutungslosigkeit von zwei Prozent bei der letzten Wahl 1999 mit 9,8 Prozent der Stimmen ins Berliner Abgeordnetenhaus zurückkehrt.

Von Stephan Wiehler

SPD-Spitzenkandidat Klaus Wowereit: "Gemeinsam sind wir stark, das haben wir jetzt bewiesen - und das bleibt auch so." PDS-Spitzenkandidat Gregor Gysi: "Wir haben weit mehr bekommen, als man uns zugetraut hat.

Frankfurt (Oder). Mit einem Playmobil-Figürchen und einem Modellauto nähert sich der Gutachter dem Geschehen vom 22.

Von Stefan Jacobs

Vor zwei Jahren hat er Klaus Wowereit keine Chance gelassen: Der 31-jährige Rechtsanwalt Nicolas Zimmer, Sprecher der "Jungen Gruppe" in der CDU-Fraktion, der bei der Abgeordnetenhauswahl 1999 im Tempelhofer Ortsteil Lichtenrade gegen den SPD-Mann antrat - und den Wahlkreis mit 63,1 Prozent der Stimmen gewann. Wowereit musste mit 25,5 Prozent zufrieden sein.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der Kanzler geriet beim SPD-Wahlkampffinale in der Treptower Arena beinahe zur Nebenfigur vor lauter stehenden Ovationen für Klaus Wowereit. Selbst Gerhard Schröder wurde von emphatischen "Wowi"-Rufen unterbrochen.

Von Brigitte Grunert

Zu einer Podiumsdiskussion lädt die SPD Marzahn-Hellersdorf heute von 18 bis 20 Uhr. Vor allem über das Thema Sozialpolitik wird unter anderem der Bundesarbeitsminister Walter Riester diskutieren.

Wir schauen in die Kristallkugel: Am Sonntag, 21. Oktober 2001, erklärt sich die Berliner SPD schon kurz nach 18 Uhr zum Sieger der Abgeordnetenhauswahl.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Mehr als 130 Prominente aus Wissenschaft und Kultur unterstützen die Wahl von PDS-Spitzenkandidat Gregor Gysi zum Regierenden Bürgermeister von Berlin. In verschiedenen Berliner Tageszeitungen sollen ab kommende Woche entsprechende Annoncen veröffentlicht werden, kündigte PDS-Wahlkampfchef André Brie am Freitag in Berlin an.

Ab 20 Uhr werden sich am Freitag Gregor Gysi und Guido Westerwelle zum Thema "wenig Staat, viel Berlin" begegnen. Außerdem dabei: der ehemalige BDI-Präsident Hans-Olaf Henkel und Horst Schmitthenner von der Bundesanstalt für Arbeit.

Anderthalb Wochen vor der Berliner Wahl am 21. Oktober sehen sich die Sozialdemokraten nach Umfragen als die "mit Abstand stärkste Partei" und hoffen, dass es für die Fortsetzung der rot-grünen Koalition "aus eigener Kraft reicht", wie Fraktionschef Michael Müller am Mittwoch betonte.

Von Brigitte Grunert

Gregor Gysi hat die Berliner SPD auf dem PDS-Bundesparteitag am Sonntag zu einer klaren Koalitionsaussage aufgefordert. Die Sozialdemokraten müssten "vorher sagen, wohin sie wollen": mit der FDP zu "sinnloser Privatisierung" und Sozialabbau, mit der PDS zu mehr sozialer Gerechtigkeit.

Von
  • Matthias Meisner
  • Sabine Beikler
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