zum Hauptinhalt
Thema

Große Koalition

Der Wähler ist kompliziert: Er ist wetterfühlig, schwer zu motivieren, weiß aber ganz genau, dass eine Abgeordnetenhauswahl nicht mit einer Bundestagswahl zu vergleichen ist. Bei Regionalwahlen ist der Anteil der Nichtwähler deshalb normalerweise immer etwas höher.

Von Sabine Beikler

Wenn in Berlin am Sonntag so gewählt wird, wie es die Meinungsforscher übereinstimmend voraussagen, hat der mutmaßliche Wahlsieger SPD vier Möglichkeiten, eine neue Landesregierung zu bilden:Eine Große Koalition aus SPD und CDU, die sich im Berliner Abgeordnetenhaus auf eine sichere Mehrheit (etwa 60 Prozent der Sitze) stützen könnte. Dies ist aber eine rein rechnerische Mehrheit, denn die Sozialdemokraten lehnen eine Neuauflage des Regierungsbündnisses mit der Union in der kommenden Wahlperiode kategorisch ab.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

In der SPD herrscht wenige Tage vor der Wahl helle Aufregung über den angeblichen Rat von Bundestagsfraktionschef Peter Struck zur Neuauflage der Großen Koalition, falls es für Rot-Grün nicht reicht. Struck und der Abgeordnetenhaus-Fraktionschef Michael Müller dementierten einen entsprechenden Zeitungsbericht über ein Treffen der beiden Fraktionsvorstände.

Von Brigitte Grunert

Den Liberalen ist es egal, ob der Chef der SPD-Bundestagsfraktion, Peter Struck, den Genossen in Berlin eine Neuauflage der Großen Koalition empfohlen hat oder nicht. "Das ist doch völlig neben der Sache, da ist der Struck wahrscheinlich schlecht drauf gewesen", vermutet der FDP-Spitzenkandidat Günter Rexrodt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Potsdam. Verbitterung und Unmut in der Brandenburger PDS über SPD-Landeschef Matthias Platzeck, der die Partei wegen ihrer Kritik am US-Bombardement gegen Afghanistan als "zynisch und menschenverachtend" bezeichnet hatte: Das Verhältnis zwischen den beiden Parteien ist nach diesen Aussagen auf dem Eisenhüttenstädter Parteitag nur wenige Tage vor der Berliner Wahl empfindlich gestört, während sich die Große Koalition zugleich im geradezu demonstrativen Schulterschluss übt - ob zum Schulfach LER oder zur Landesentwicklungsgesellschaft.

Von Thorsten Metzner

Im Berliner Wahlfieber gerät beinahe in Vergessenheit, warum nach zwei Jahren schon wieder ein neues Abgeordnetenhaus gewählt wird. Es hat damit zu tun, dass die Große Koalition im Juni wegen der brisanten Mischung aus CDU-Parteispendenaffäre, Bankenkrise und Haushaltskrise platzte und der PDS-gestützte rot-grüne Minderheitssenat mit dem Willen zu vorgezogenen Neuwahlen antrat.

Von Brigitte Grunert

Im Rathaus von Potsdam, wo Oberbürgermeister und SPD-Landeschef Matthias Platzeck bislang mit wechselnden Mehrheiten regiert, bahnt sich eine Große Koalition an. Die Verhandlungen sind entgegen öffentlichen Aussagen von beiden Parteien bereits weit fortgeschritten.

Gut zwei Wochen vor der Abgeordnetenhauswahl liegt die SPD in der Wählergunst weiter klar vorn - für eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition aber gibt es keine Mehrheit. Die SPD käme bei Wahlen am heutigen Sonntag auf 36 Prozent, die CDU auf 26 Prozent, die PDS auf 15 Prozent, die Grünen auf 10 Prozent und die FDP auf 9 Prozent, geht aus einer repräsentativen Umfrage der "Forschungsgruppe Wahlen" im Auftrag des Tagesspiegel hervor.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Erst "LEG", jetzt "LER": Nach dem Hickhack um die insolvenzreife Landesentwicklungsgesellschaft, steht Brandenburgs Großer Koalition der nächste ins Haus - um das Schulfach Lebenskunde-Ethik-Religion, kurz LER.Die SPD-Landtagsfraktion will ein Urteil des höchsten deutschen Gerichtes im Streit um die Stellung des Religionsunterrichts in Brandenburg erzwingen - als das vom Bundesverfassungsgericht vorgeschlagene Vergleichsverfahren nicht akzeptieren.

Von Thorsten Metzner

Stellen wir uns einmal vor, Peter Struck, der SPD-Fraktionschef, hätte sich bei seiner Drohung an die Adresse der Grünen etwas gedacht. Oder der SPD-Vorsitzende, Bundeskanzler Gerhard Schröder, würde sich etwas dabei denken.

Von Stephan-Andreas Casdorff

An den Kürzungen im Kita-Bereich wird nicht gerüttelt, Brandenburgs Große Koalition muss ihre Beschlüsse vom vergangenen Jahr nicht rückgängig machen. Eine entsprechende Klage des Aktionsbündnisses "Für unsere Kinder" hat das Landesverfassungsgericht am Donnerstag zurückgewiesen.

Von Thorsten Metzner

Eine Idee ging am Sonntag in Deutschland um: Bedarf es einer Großen Koalition in Berlin? Erfordert die nötige Geschlossenheit bei der Antwort auf den Terror gegen die USA eine grundlegende Umstellung der Bundespolitik?

Von Robert von Rimscha

Annette Fugmann-Heesing (SPD) hatte als Finanzsenatorin das ehrgeizige Ziel, den maroden Landeshaushalt zu sanieren. Sie wollte bis 2004 die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben schließen, die jährliche Neuverschuldung auf Null abbauen und dann mit der Rückzahlung der Schulden beginnen.

Von Brigitte Grunert

Im Juni, nach dem Bruch der Großen Koalition, holte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) die Kunstprofessorin Adrienne Goehler (Grüne) als neue Senatorin für Wissenschaft und Kunst ins Rote Rathaus - für viele eine Überraschung. Zuvor war sie Präsidentin der Kunsthochschule in Hamburg.

Führende Sozialdemokraten in Berlin und auf Bundesebene argumentieren eigenwillig zwiespältig, wenn es um den politischen Schulterschluss mit der PDS geht. Eigentlich gehe es ja um eine ganz andere Frage, nämlich um die Ablösung der völlig zerrütteten Großen Koalition in Berlin durch ein neues Politikangebot.

Frank Steffel und Emine Demirbüken stehen vor der Galerie der türkischen Stars im Büro des Chefredakteurs des türkisch-deutschen Stadtmagazins "Merhaba." Die Zeitschrift wird vom Conceptverlag in der Bülowstraße in Schöneberg herausgegeben.

CDU-Generalsekretär Ingo Schmitt ist wegen diffamierender Äußerungen in die Schusslinie geraten. Vor der Presse attackierte Schmitt am Freitag Bürgermeister und Schulsenator Klaus Böger (SPD) als "die größte Politnutte, die ich kenne".

Von Brigitte Grunert

Der Ausstieg aus der Großen Koalition macht sich für die Berliner Sozialdemokraten politisch bezahlt. Zumindest in der Wählergunst hat der ehemals kleine Koalitionär den früheren großen Partner jetzt erstmals überholt.

Von Lars von Törne

Unter der fachkundigen Führung des früheren Landeskonservators Helmut Engel besah sich der Regierende Klaus Wowereit neulich zusammen mit seinem SPD-Fraktionschef Michael Müller den Stand der Restaurierung des Brandenburger Tors. Dafür ist ja Engel als Geschäftsführer einer Stiftung zuständig.

Von Brigitte Grunert
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })