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Thema

Große Koalition

Oft genug ist Klaus Böger in den vergangenen eineinhalb Jahren gescholten worden: Er war im April 2000 der Prügelknabe bei den Streiks der Lehrer gegen die Stundenerhöhung und Buhmann auf den Demonstrationen der Elterninitiative gegen Unterrichtsausfall. In der Großen Koalition ist er fast nur als der große Bittsteller für mehr Mittel und mehr Lehrkräfte aufgefallen.

Von Gerd Nowakowski

Man wird verstehen, dass ich auf Grund meiner eigenen Berliner Erfahrungen die dortige Entwicklung in den letzten Monaten aufmerksam verfolgt habe. Manches erinnerte mich dabei an die Ereignisse im Jahre 1981, als ich binnen kürzester Frist mein Amt als Bundesjustizminister im Kabinett von Helmut Schmidt aufgab und in Berlin das Amt des Regierenden Bürgermeisters übernahm.

"Berlin ist zu kostbar für marxistische Experimente", mahnt CDU-Spitzenkandidat Frank Steffel auf der Wahlkampfseite der Union im Internet und zeichnet ein rot-rotes Bedrohungsszenario für die Hauptstadt. In der Wahlkampfmythologie der CDU ist das Misstrauensvotum gegen Eberhard Diepgen längst zum "linken Putsch" stilisiert, die SPD gilt als "Steigbügelhalter" der PDS.

Von Stephan Wiehler

Nach jahrelangem Streit über das richtige Verkehrskonzept in der Großen Koalition und längeren Erörterungen an einem "Runden Tisch" mit Fachleuten hat der rot-grüne Senat am Dienstag einen Bericht von Stadtentwicklungssenator Peter Strieder für das Abgeordnetenhaus beschlossen. Dieses "Leitbild 2020" enthält Strategien für die Stadt-, Verkehrs- und Umweltplanung, aus denen man konkrete Einzelkonzepte ableiten will.

Von Brigitte Grunert

So richtig froh über die Art ihres Abganges war wohl keiner der ehemaligen CDU-Senatoren der Großen Koalition. Doch mindestens ein Gutes hat die Abwahl für die Betroffenen: mehr Freizeit und die Chance zu einer beruflichen Neuorientierung.

Von Ingo Bach

"Die spinnen, die Berliner", stöhnte 1994 der damalige hessische Umweltminister Joschka Fischer, als seine Berliner Parteifreunde Willi Brüggen, Jochen Esser und Andreas Schulze laut über ein PDS-Bündnis nachdachten. Da gebe es für die Grünen "nichts, aber auch gar nichts zu gewinnen", schloss Fischer für die Bundesebene eine Kooperation mit den Sozialisten entschieden aus.

Von Sabine Beikler

Im Senat der Großen Koalition war Klaus Böger der zweite Mann nach Eberhard Diepgen. Der Bürgermeister und Schulsenator war die Stimme des kleineren Koalitionspartners SPD.

Von Brigitte Grunert

Die PDS-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und Mitglieder des Landesvorstands wollen wissen, wie es sich mit anderen Parteien zusammen regieren lässt und warum eine Tolerierung langfristig wohl nicht die optimale Lösung ist. Deshalb fährt die PDS am Wochenende zu einer Klausurtagung unter dem Titel "Chancen und Risiken einer Regierungsbeteiligung" nach Schwerin.

Von Sabine Beikler

Wird Brandenburgs Verfassungsgericht den Weg für einen Volksentscheid gegen die unpopulären Kita-Kürzungen freimachen und so der Großen Koalition die bislang schwerste politische Niederlage bereiten?Das höchste Gericht des Landes muss darüber entscheiden, ob der Hauptausschuss des Landtages gegen die Verfassung verstoßen hat, als er im vorigen Herbst die Kita-Volksinitiative mit 154 000 Protest-Unterschriften kurzerhand für unzulässig erklärte.

Von Thorsten Metzner

In Brandenburgs Großer Koalition ist ein Streit um die sogenannte "Schwulen-Ehe" entbrannt, die der Bundestag kürzlich mit rot-grüner Mehrheit auf den Weg gebracht hatte: Wie das Gesetz konkret vor Ort umgesetzt wird, ist Ländersache. Und die märkische CDU wehrt sich strikt gegen Pläne von SPD-Fraktion und SPD-Sozialministerium, wonach homosexuelle Paare als "eingetragene Lebenspartnerschaften" in den hiesigen Standesämtern den Bund fürs Leben schließen könnten.

Von Thorsten Metzner

Eine Szene im Landtag, die bei SPD, CDU und PDS gleichermaßen beachtet wurde: Ministerpräsident Manfred Stolpe lobte mitten in der ORB-Live-Übertragung PDS-Landeschef Ralf Christoffers, der an konkreten Beispielen gerade eine bessere Förderung der Grenzregion zu Polen angemahnt hatte. "Herr Christoffers, Ihre Vorschläge sind sehr hilfreich, und wir werden sie in unserem Konzept berücksichtigen.

Um den Wahltermin wird noch gerangelt, aber selbst die Bundesprominenz aller Parteien hat sich längst in den Kampf um Berlin gestürzt. SPD-Chef Gerhard Schröder und sein Generalsekretär Franz Müntefering lesen Klaus Wowereit und Peter Strieder zurzeit jeden Wunsch von den Lippen ab.

Von Brigitte Grunert

Was für eine ungewohnt verbindliche Szenerie kurz nach dem Ende der Großen Koalition und der Ära Diepgen in Berlin: Mitglieder der CDU-Fraktion erheben sich von ihren Sitzen, um einer SPD-Abgeordneten mit "Standing Ovations" Beifall zu zollen. Anneliese Neef hatte während der Sondersitzung im Preußischen Landtag vor einer Minderheitenregierung ihrer Partei mit den Grünen unter PDS-Duldung gewarnt.

Nach einer aufgeregten Parlamentsdebatte um den Bruch der Großen Koalition und die geplante Abwahl des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen (CDU) sprachen sich SPD, Grüne und PDS in Resolution für die vorzeitige Beendigung der Wahlperiode und Neuwahlen am 23. September aus.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Die altersschwache Kongresshalle am Alexanderplatz scheint die perfekte Kulisse für ein Basistreffen der PDS zu bieten. Die Bezirksorganisation Berlin-Mitte hat den Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch eingeladen.

Von Ingo Bach

Berliner SPD und Grüne haben sich am Mittwoch nach mehrstündigen Beratungen auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Darin wurden die Sanierung der Bankgesellschaft und ein Kassensturz des Landeshaushalts als wesentliche Aufgaben des Übergangssenats festgelegt.

Von Sabine Beikler
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