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Thomas Heilmann ist CDU-Bundestagsabgeordneter aus Berlin.

© imago/Christian Ditsch

Thomas Heilmann über die CDU: „Jetzt bricht eine Zeit des Übergangs an“

Die „von Merkel bewusst initiierte Übergangsphase“ in der CDU dürfe nicht zu lange dauern, hat der Abgeordnete Thomas Heilmann gesagt. Wie meint er das?

Herr Heilmann, was hat Sie dazu bewogen, unmittelbar nach der Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Chefin auch noch den schnellen Rückzug von Angela Merkel als Kanzlerin zu verlangen?

Ich habe keinen schnellen Rückzug gefordert, sondern lediglich auf Nachfrage bestätigt, dass nun eine Übergangszeit anbricht. Das hat Angela Merkel ja selbst so gesagt. Und ich denke und sage nichts anderes.

Wie lange soll diese Übergangszeit dauern?

Der Wechsel im Kanzleramt sollte rechtzeitig vor Ablauf der Wahlperiode, aber nicht überhastet erfolgen. Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, weiß wahrscheinlich heute niemand, ich jedenfalls nicht. Es ist auch nicht sicher, dass der Wechsel gelingt.

Hat der Hamburger CDU-Parteitag nicht gezeigt, dass die CDU sich einen langsamen und geordneten Übergang wünscht?

Ja, und das zu Recht. Natürlich brauchen wir Kontinuität und einen geordneten Übergang.

Brexit, Schuldenkrise in Italien, Reformstau in der EU – kann Deutschland einen Kanzlerinnen-Wechsel wagen, solange die Dinge in Europa nicht einigermaßen im Lot sind?

Natürlich brauchen wir Angela Merkel als Kanzlerin in diesen schwierigen Zeiten für Europa. Es will ja auch niemand, dass sie innerhalb der nächsten sechs Monaten geht, ich als bekennender Merkel-Anhänger schon gar nicht.

Soll Annegret Kramp-Karrenbauer Kanzlerin werden und mit einem Amtsbonus in die Wahl 2021 gehen?

Sie ist jedenfalls in der Pole-Position. Aber es geht zuerst um die Interessen des Landes. Deshalb brauchen wir eine stabile Regierung.

Warum sollte die SPD dabei mitmachen und Kramp-Karrenbauer zur Merkel- Nachfolgerin wählen?

Personenwechsel sind nach unserer Verfassung kein Grund für Neuwahlen. Die CDU stellt die Kanzlerin, das steht im Koalitionsvertrag. Ich glaube nicht, dass die SPD gut beraten wäre, das Land aus wahltaktischen Gründen in Neuwahlen zu treiben. Es gab ja auch den Wechsel von Brandt zu Schmidt oder hier in Berlin von Wowereit zu Müller.

Welche Rolle kann und soll Friedrich Merz künftig in der CDU spielen?

Das Wichtigste hat Friedrich Merz schon erledigt, als er seine Unterstützer dazu aufgerufen hat, nun aktiv Annegret Kramp-Karrenbauer zu unterstützen. Ein Position im Vorstand wollte er nicht.

Thomas Heilmann ist Berliner Abgeordneter der CDU im Bundestag und zählt zu den Unterstützern der neuen Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer. Mit ihm sprach Stephan Haselberger.

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