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Politik: Tierseuchen: Desinfektion am Ende des Tunnels

Wegen der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien will der Betreiber des Eurotunnels alle Fahrzeuge desinfizieren lassen, die von der Insel auf das Festland kommen. Das gelte für Lastwagen ab Donnerstagabend und für alle anderen Fahrzeuge ab Freitag, sagte eine Unternehmenssprecherin in Paris.

Wegen der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien will der Betreiber des Eurotunnels alle Fahrzeuge desinfizieren lassen, die von der Insel auf das Festland kommen. Das gelte für Lastwagen ab Donnerstagabend und für alle anderen Fahrzeuge ab Freitag, sagte eine Unternehmenssprecherin in Paris. Nach Angaben des französischen Landwirtschaftsministers Jean Glavany ist Frankreich bislang von der Seuche verschont geblieben. Die Regierung bleibe aber auf der Hut, weil für das islamische Fest Eid el Adha am 5. März große Mengen Schafe aus Großbritannien eingeführt worden seien.

Unterdessen bestätigte sich am Donnerstag der Verdacht auf eine Ausweitung der Maul- und Klauenseuche auf Nordirland und Schottland. Das britische Landwirtschaftsministerium teilte mit, in Schottland seien zwei Infektionsherde, in Nordirland einer festgestellt worden. Es sind in diesen Regionen die ersten festgestellten Infektionen mit der hoch ansteckenden Seuche. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, die beiden schottischen Fälle seien in Dumfries aufgetreten.

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Auf einem Bauernhof in Südhessen wurden rund 350 britische Schafe geschlachtet und verarbeitet, die von einem inzwischen mit Maul- und Klauenseuche infizierten Betrieb in Großbritannien stammen. Das hessische Sozialministerium teilte am Donnerstag weiter mit, die Tiere seien bis Mitte Februar vor dem Ausbruch der Seuche in Großbritannien eingeführt worden. Ob die insgesamt 400 importierten Schafe mit der Maul- und Klauenseuche in Berührung gekommen seien, wisse man noch nicht, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Das Risiko einer Seuchenverschleppung werde von Tiermedizinern als gering eingeschätzt, erklärte Sozialministerin Marlies Mosiek-Urbahn.

In Schleswig-Holstein gibt es indes zwei neue BSE-Verdachtsfälle, davon erstmals einen auf einem Ökohof. Das Landwirtschaftsministerium teilte am Donnerstag in Kiel mit, der Verdacht habe sich bei einem freiwilligen Schnelltest bei einer 21 Monate alten Kuh auf dem Biohof ergeben. Ministeriumssprecher Jacobs schränkte allerdings ein, er gehe nicht davon aus, dass sich der Verdacht bei einer Überprüfung durch die Bundesforschungsanstalt in Tübingen bestätigen werde. Das Ergebnis der Probe liege im Grenzwert. Derartige Fälle hätten sich in der Vergangenheit nicht bestätigt.

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