zum Hauptinhalt

Todesnachricht dementiert: Indonesiens Topterrorist lebt

Der meistgesuchte Terrorist Indonesiens und mutmaßliche Massenmörder Noordin Mohammed Top ist nicht tot. Gentests hätten entsprechende Berichte aus der vergangenen Woche widerlegt, teilte die indonesische Anti-Terror-Polizei mit.

Bei dem Feuergefecht mit indonesischen Sicherheitskräften in Zentraljava sei nicht Noordin, sondern ein Mann namens Ibrahim ums Leben gekommen. Dieser habe eine Schlüsselrolle bei den Bombenanschlägen auf zwei Luxushotels in Jakarta gespielt. Zunächst war davon ausgegangen worden, dass bei dem Feuergefecht Noordin Mohammed Top, einer der meistgesuchten Terroristen Südostasiens, getötet worden war.

Ein indonesischer Fernsehsender hatte unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, die Leiche Noordins sei in einem Haus im Bezirk Temnaggung gefunden worden, in dem er sich mit drei Gesinnungsgenossen verschanzt hatte. Mehr als 100 schwer bewaffnete Polizisten einer Anti-Terror-Einheit hatten das Haus schließlich gestürmt. Am Tod Noordin Mohammed Tops gab es schnell Zweifel, denn die Leiche wies keine Ähnlichkeiten mit seiner Person auf.

Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono zeigte sich zufrieden, dass der Polizei rasch nach den Attentaten mit sieben Toten und 50 Verletzten ein Schlag gegen den Terrorismus geglückt sei – auch wenn es sich nicht um den Topterroristen gehandelt habe. Die Polizei hatte in einer weiteren Aktion zwei mutmaßliche Selbstmordattentäter getötet. Bei ihnen waren 500 Kilogramm Sprengstoff gefunden worden, wie er für den Bau von Autobomben verwendet wird.

Der bei der Razzia getötete Ibrahim habe als Florist in einem der Hotels gearbeitet und die Bomben eingeschmuggelt, sagte Polizeisprecher Nanan Soekarna. Auch habe er einem der beiden Selbstmordattentäter Zutritt zu den Hotels verschafft, die durch einen unterirdischen Tunnel miteinander verbunden seien. Ibrahim habe bei der Ausführung der Attentate die Fäden in der Hand gehalten. Drahtzieher sei aber nach Auffassung der Polizei Noordin gewesen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false