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Todesstrafe: Wieder Massenhinrichtung in Iran

Iran hat in diesem Jahr nach fast 30 Jahren Pause seine Praxis der Massenhinrichtungen wieder aufgenommen. In Teheran wurden zehn verurteilte Mörder getötet. Schon im Juli waren dort knapp 30 Todesurteile vollstreckt worden.

Bei einer Massenhinrichtung sind am Mittwoch im Teheraner Ewin-Gefängnis zehn verurteilte Mörder gehängt worden, unter ihnen eine Frau. Sie soll nach einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Fars im Jahr 2001 ihren Ehemann ermordet und die Leiche zerstückelt haben. In Vernehmungen hatte die Frau angegeben, der Mann habe ihre Tochter aus erster Ehe vergewaltigt. Die Hinrichtung der Frau war wegen internationaler Proteste mehrfach verschoben worden. In allen Fällen seien die Todesurteile in höchster Instanz bestätigt worden, hieß es.

Zuletzt waren Ende Juli bei einer Massenhinrichtung ebenfalls im Ewin-Gefängnis 29 Todesurteile vollstreckt worden. Es war laut Medienberichten die erste Massenhinrichtung im Iran seit 28 Jahren.

Im vergangenen Jahr waren im Iran mehr als 290 Menschen hingerichtet worden, viele von ihnen öffentlich. Das Land liegt damit hinter China an zweiter Stelle der weltweiten Statistik. Die Todesstrafe droht im Iran unter anderem bei Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Überfällen, Handel mit mehr als fünf Kilogramm Drogen oder bestimmten Sexualvergehen. (mhz/dpa)

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