Nach zahlreichen internationalen Protesten hat der pakistanische Präsident Mamnoon Hussain am späten Mittwochabend die bevorstehende Hinrichtung eines Mannes ausgesetzt, der als 14-Jähriger zum Tode verurteilt worden war. Das berichteten der Sender Geo TV und die Zeitung "Dawn". Die für Donnerstag vorgesehen Hinrichtung sei nunmehr verschoben worden, nachdem der Präsident eine Reihe von Anträgen auf Aufschub erhalten habe.
Der heute 24-Jährige Shafqat Hussain war vor zehn Jahren unter fragwürdigen Umständen schuldig gesprochen worden, ein Kind entführt und ermordet zu haben. Der Analphabet hatte nach tagelanger Folter ein Geständnis unterschrieben, bestritt aber später die Tat. Beweise für seine Täterschaft gibt es nicht.
Pakistans Innenminister Chaudhry Nisar bestätigte noch am Mittwochnachmittag, der junge Mann solle trotz internationaler Proteste hingerichtet werden.
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International hatten das Verfahren scharf kritisiert. Das internationale Recht verbiete die Todesstrafe bei Menschen, die beim Begehen einer Straftat jünger waren als 18.
In Pakistan galt sechs Jahre ein Moratorium auf die Todesstrafe. Premierminister Nawaz Sharif hatte es nach einem Taliban-Angriff auf eine Schule im Dezember zunächst für verurteilte Terroristen und vergangene Woche dann generell aufgehoben. Allein in den vergangenen beiden Tagen wurden 21 verurteilte Terroristen und Mörder gehängt. (mit dpa)
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