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Gregor Gysi wurde von Israel-Hassern bis auf die Toilette verfolgt.

© Reuters

"Toiletten-Affäre": Gysi will Streit wegen Israel beilegen

Gregor Gysi bemüht sich, den Streit in seiner Partei über die "Toiletten-Affäre" zu beenden. Sahra Wagenknecht, die ihn zunächst verteidigt hatte, verteidigt nun die Linken-Politikerinnen, die an der Israel-kritischen Veranstaltung teilgenommen hatten.

Linksfraktionschef Gregor Gysi hat seine Partei dazu aufgerufen, ihren Streit über den Eklat („Toiletten-Affäre“) bei einer Israel-kritischen Veranstaltung zu beenden. „An alle Mitglieder von Partei und Fraktion appelliere ich, ihre ideologischen Differenzen nicht anhand dieses Vorfalls auszutragen“, erklärte er am Montag in Berlin.

Gysi war vor einer Woche von zwei Teilnehmern der Veranstaltung im Bundestag bedrängt und mit einer Kamera bis auf eine Bundestagstoilette verfolgt worden. Namhafte Vertreter des gemäßigten Reformerflügels forderten daraufhin in einem Aufruf im Internet Konsequenzen von den vier Linken-Politikerinnen, die an der Diskussionsrunde teilgenommen hatten.

Unterstützung erhielten die drei Bundestagsabgeordneten und ein Vorstandsmitglied vom linken Flügel der Partei. Sahra Wagenknecht sagte dem „Kölner Stadtanzeiger“: „Wer jetzt noch nachtritt, dem geht es offenbar nicht um die Hetzjagd auf Gysi, sondern um eine willkommene Gelegenheit, mit drei linken Fraktionsmitgliedern abzurechnen.“ Parteichef Bernd Riexinger lehnt personelle Konsequenzen für die vier Politikerinnen ebenfalls ab. „Ich halte nichts davon, mit den Mitteln des Ausschlusses zu agieren.“ Gysi hatte die Entschuldigung der drei Abgeordneten für den Vorfall angenommen. Die Fraktion nahm sie allerdings nur zur Kenntnis. Bei den Reformern hat sich Frust darüber angestaut, dass sie für außenpolitische Eskapaden der Radikalen in ihrer Partei in Haftung genommen werden. (dpa)

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