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Politik: Tote bei Explosionen auf Bali

Jakarta - Auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali sind bei Explosionen offenbar zahlreiche Urlauber und Einheimische getötet worden. Gegen 20 Uhr Ortszeit detonierten fast zeitgleich zwei Sprengsätze in den Touristengegenden Jimbaran und Kuta.

Jakarta - Auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali sind bei Explosionen offenbar zahlreiche Urlauber und Einheimische getötet worden. Gegen 20 Uhr Ortszeit detonierten fast zeitgleich zwei Sprengsätze in den Touristengegenden Jimbaran und Kuta. Nach Polizeiangaben wurde in Jimbaran ein Strandcafé getroffen und in Kuta ein Restaurant in einem Einkaufszentrum. Nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern starben mindestens 19 Menschen. Augenzeugen berichteten von Dutzenden Verletzten.

Zunächst war offen, ob es sich um Terroranschläge handelte. Ein indonesischer Anti-Terror-Experte bejahte dies gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Andere Beobachter spekulierten, die Anschläge könnten auch im Zusammenhang mit der innenpolitischen Lage stehen. Präsident Susilo Bambang Yudhoyono führt derzeit Kampagnen gegen Korruption, illegales Glücksspiel und Drogenhandel. Zudem herrscht Unmut über eine drastische Erhöhung der Brennstoffpreise, die am Samstag in Kraft trat.

Auf Bali waren im Vergnügungsviertel Kuta vor drei Jahren bei Anschlägen 202 Menschen getötet und 300 verletzt worden. Damals hatten Selbstmordattentäter dort zwei Sprengsätze gezündet. Die meisten Opfer waren westliche Touristen.

Militante Moslems bekannten sich zu der Tat. Sie sollen der südostasiatischen Terrorgruppe Jamaah Islamiyah angehören, der Verbindungen zu Al Qaida nachgesagt werden. 33 Täter und Helfer wurden verhaftet und verurteilt. Zwei Anführer aber sind noch flüchtig, die Malaysier Azahari bin Husin und Noordin Mohamed Top. Die Sprengstoffexperten sind Südostasiens meistgesuchte Terroristen. Sie sollen sich noch in Indonesien aufhalten und gelten als Drahtzieher einer Serie von Terroranschlägen, die den Bali-Bomben folgten. Ende 2002 explodierte ein Sprengsatz in einem McDonalds Restaurant auf der Insel Sulawesi. 2003 detonierte in der Hauptstadt Jakarta eine Autobombe vor dem US-Hotel Marriott. 2004 sprengte ein Selbstmordattentäter sich und seinen Kleinlaster vor der australischen Botschaft in die Luft.

Moritz Kleine-Brockhoff.

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