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Transrapid-Unfall: Grüne kritisieren Sicherheitsmängel

Nach dem Transrapid-Unglück im Emsland hat der Grünen-Politiker Winfried Hermann die Sicherheitsvorkehrungen auf der Teststrecke kritisiert. Der Unfall sei nicht allein auf menschliches Versagen zurückzuführen.

Lathen - Es deute vieles darauf hin, dass eine Mischung aus menschlichem Versagen und technischen und sicherheitstechnischen Mängeln zu dem Unglück mit 23 Toten geführt habe, sagte Hermann im NDR-Radio. Ihm sei völlig unverständlich, warum die Magnetschwebebahn gestartet sei, obwohl noch ein Werkstattwagen auf der Strecke parkte.

Hermann äußerte die Vermutung, dass die Behörden dem Betreiber der Teststrecke womöglich zu sehr freie Hand gelassen hätten: "Es könnte auch sein, dass bei den Untersuchungen rauskommt, dass das Verkehrsministerium beziehungsweise die nachgelagerte Behörden da vielleicht etwas gutgläubig war." Vielleicht hätten die Behörden genauer nachschauen müssen, ob die Betreiber wirklich Sicherheitsmaßnahmen nach dem Stand der Technik einsetzten, sagte der Grünen-Politiker.

Die Staatsanwaltschaft Osnabrück konnte inzwischen einen der drei überlebenden Fahrzeugführer anhören, der jedoch im hinteren Teil des Transrapids gesessen hatte. "Für uns hat das aber bislang keine großen Erkenntnisse gebracht", sagte Polizeisprecher Achim van Remmerden. Die zwei Mitarbeiter in der Transrapid-Leitstelle stehen hingegen weiter unter Schock. Wann sie vernommen werden können, ist noch unklar.

An der Unfallstelle setzten Sachverständige des Eisenbahn-Bundesamtes am Dienstag ihre Arbeiten fort. Sie untersuchen den Unfallzug und das Sicherheitskonzept der Teststrecke, um ein Gutachten zu erstellen. In Lathen laufen die Vorbereitungen für einen Trauergottesdienst, zu dem am Mittwoch auch Bundespräsident Horst Köhler und Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) erwartet wurden. (tso/AFP)

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