zum Hauptinhalt
Mit einer sogenannten Nachttanzdemo protestierten mehrere hundert Menschen gegen das Treffen der G7-Außenminister.

© dpa

Treffen der G7-Außenminister in Lübeck: Demonstranten kündigen Blockaden an

In Lübeck haben sich am Dienstagmorgen erste Menschen zu Mahnwachen gegen das Treffen der G7-Außenminister in der Hansestadt versammelt. Die Nacht sei ruhig verlaufen, sagte ein Polizeisprecher. Das könne sich aber auch noch ändern.

Bei einer ersten Demonstration am Montagabend gegen das Treffen der G7-Außenminister in Lübeck hatte es keine Zwischenfälle gegeben. Im Laufe des Tages sind weitere Demonstrationen geplant. Die größte mit mehreren Tausend Teilnehmern soll am Nachmittag mit einer Kundgebung beginnen und von 17 Uhr an durch die Altstadt bis zum abgesperrten Tagungsort ziehen. Die Veranstalter haben auch Blockaden angekündigt. Befürchtet wird, dass die Proteste bis zum offiziellen Beginn des Treffens in Gewalt umschlagen könnten. Mitte März hatte es bei der Eröffnung der neuen Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt schwere Krawalle gegeben. Aus Angst vor Ausschreitungen hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund eine eigene Kundgebung abgesagt.

Am Abend werden die Außenminister der großen westlichen Industrienationen (G7) erwartet. Sie bereiten bis Mittwoch den G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs vor, der am 7. und 8. Juni auf Schloss Elmau in Oberbayern stattfindet. Wichtigstes Thema ist der Konflikt in der Ukraine. Das Treffen in Lübeck wird begleitet von scharfen Sicherheitsvorkehrungen. Rund 3500 Polizisten sind nach offiziellen Angaben im Einsatz.

Die Außenminister aus Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine hatten sich bereits am Montagabend in Berlin auf eine gemeinsame Erklärung zur Entschärfung des Konflikts in der Ostukraine geeinigt. In Lübeck wird Russland nicht dabei sein: Wegen der Annexion der Krim ist Moskau aus der Gruppe der wichtigen Industrienationen ausgeschlossen, G8 ist seit vergangenem Jahr wieder G7. Allerdings wird zum Auftakt in der Hansestadt auch US-Außenminister John Kerry fehlen, der im US-Kongress an einer Anhörung zum Atomdeal mit dem Iran teilnehmen soll. Er stößt erst am Mittwoch zu Steinmeier und seinen Kollegen aus Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan hinzu.

Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz der Gruppe. Zu weiteren Themen des Treffens neben der Ukraine-Krise gehören die Atomverhandlungen mit dem Iran, die Bekämpfung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und ein besserer Schutz vor der Ebola-Epidemie in Westafrika. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false