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Migranten in einem Schlauchboot werden vor der Küste Libyens von der Hilfsorganisation Proactiva Open Arms, eine spanische Nichtregierungsorganisation, gerettet.

© Olmo Calvo/AP/dpa

Trotz Blockade: Spanische Seenotretter nehmen Migranten an Bord

Eine spanische Hilfsorganisation hat Dutzende Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. 59 Flüchtlinge sollen auf dem Weg zu einem sicheren Hafen sein. Wohin genau, blieb vorerst unklar.

Trotz des Dramas um zwei Rettungsschiffe von Hilfsorganisationen hat eine spanische Hilfsorganisation Dutzende Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. Proactiva Open Arms habe 59 Flüchtlinge aus dem Meer an Bord und sei unterwegs zu einem sicheren Hafen, twitterte die Organisation am Samstag. Allerdings war nicht klar, ob die Retter schon einen Hafen zugewiesen bekommen haben.

Italien hat seine Häfen für private Rettungsschiffe bereits dicht gemacht - und will auch Proactiva nicht hineinlassen. Die Schiffe „Aquarius“ von SOS Méditerranée und „Lifeline“ von der Dresdner Organisation Mission Lifeline durften nicht mehr dort anlegen und mussten deshalb mit Hunderten Migranten tagelang auf dem Meer ausharren. Die „Aquarius“ durfte nach der Hängepartie nach Spanien, die „Lifeline“ nach Malta. Aber auch Malta geht eine harte Gangart gegen Hilfsorganisationen und verweigerte bereits Schiffen die Einfahrt für einen Versorgungsstopp.

Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega erklärte umgehend, auch Proactiva könne „vergessen, in einem italienischen Hafen anzukommen“. Das Schiff sei in libyschen Gewässern, der nächste Hafen sei Malta und es fahre unter spanischer Flagge. „Stopp der Menschenschmuggel-Mafia: Je weniger Menschen ablegen, desto weniger sterben.“ Italien will, dass die libysche Küstenwache die Migranten abfängt und zurück in das Bürgerkriegsland bringt.

Trotz aller Blockaden setzen sich weiter Migranten in die nicht hochseetauglichen Gummiboote in Richtung Europa. Erst am Freitag kamen vermutlich rund 100 Menschen ums Leben; die libysche Küstenwache brachte auch drei tote Kinder an Land. „Trotz der Hindernisse machen wir weiter, das Recht auf Leben der Unsichtbaren zu schützen“, so Proactiva. (dpa)

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