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Linkspartei-Chefs Bernd Riexinger und Katja Kipping am Dienstag auf der Klausurtagung der Bundestagsfraktion in Potsdam.

© Britta Pedersen/dpa-Zentralbild

Trotz Krach mit Wagenknecht: Vorsitzende der Linken wollen im Amt bleiben

Katja Kipping und Bernd Riexinger wollen 2018 erneut als Linkspartei-Chefs kandidieren. Vorwürfe von Sahra Wagenknecht weisen sie zurück.

Von Matthias Meisner

Die Vorsitzenden der Linkspartei, Katja Kipping und Bernd Riexinger, wollen sich trotz des Zerwürfnisses mit Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht für eine weitere Amtszeit bewerben. Die Vorwürfe von Wagenknecht, die beide heftig attackiert und ihnen Intrigen und Mobbing vorgeworfen hatten, wiesen Kipping und Riexinger zurück. Neu gewählt wird die Führung im Juni kommenden Jahres auf einem Bundesparteitag in Leipzig.

Riexinger sagte in einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten": "Ich habe durchaus nicht den Eindruck, dass die Vorsitzenden in der Partei umstritten wären." Im Gegenteil habe die Partei gerade ihr zweitbestes Bundestagswahlergebnis eingefahren. "Wir erleben einen Mitgliederzuwachs wie noch nie, etablieren uns in neuen Milieus und Berufsgruppen. Für das alles stehen die Parteichefs. Deshalb sehe ich keinen Grund, auf dem nächsten Parteitag nicht wieder anzutreten."

Kipping hatte am vergangenen Sonntag vor dem Parteivorstand der Linken bekräftigt: "Ich möchte sein, was ich bin: Parteivorsitzende. Ich mache das sehr gerne und sehe hier meinen Platz." An diesem Entschluss von Kipping habe sich durch den Verlauf der Klausur der Bundestagsfraktion am Dienstag und Mittwoch in Potsdam nichts verändert, hieß es aus Parteikreisen.

Brandbrief von Wagenknecht

Wagenknecht hatte kurz vor der Klausurtagung einen Brandbrief an die 69 Bundestagsabgeordneten der Linken geschickt. "Aus dem Hinterhalt und mittels Intrigen" würden beide versuchen, demokratische Beschlüsse zu unterlaufen. Die Fraktionschefin schrieb, sie sehe keinen Sinn darin, "meine Kraft und meine Gesundheit in permanenten internen Grabenkämpfen mit zwei Parteivorsitzenden zu verschleißen, die offenkundig nicht zu einer fairen Zusammenarbeit bereit sind" - und drohte mit ihrem Rückzug. Letztlich wurde sie aber doch gemeinsam mit ihrem Ko-Chef Dietmar Bartsch auf der Klausur im Amt bestätigt.

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Kipping sagte dem Tagesspiegel zum Verlauf der Klausur: "Mir ging es um eine engere Verknüpfung zwischen Fraktion und Partei. Nicht mehr, aber auch nicht weniger." Zum Vorwurf, sie und Riexinger hätten Wagenknecht wegmobben wollen, sagte Kipping der "taz": "Das ist Quatsch. Dazu kann ich nur sagen: Dieser Brief sagt viel über die Verfasserin aus und wenig über mich. Diese Anschuldigungen weise ich zurück." Die Tagung in Potsdam sei "vielleicht ein reinigendes Gewitter" gewesen. Aber: "Nicht alle Konflikte sind gelöst."

Riexinger kritisierte Wagenknecht mit den Worten: "Jeder hat halt seinen Stil, solche innerparteilichen Auseinandersetzungen zu führen. Für mich gehören Drohbriefe und öffentliche Schmähungen nicht dazu."

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