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Der an Krebs erkrankte US-Senator John McCain verzichtet auf eine weitere medizinische Behandlung.

© J. Scott Applewhite/AP/dpa

Trump-Kritiker: Schwer krebskranker John McCain stellt Behandlung ein

Bei US-Senator John McCain war im vergangenen Jahr ein aggressiver Gehirntumor entdeckt worden. Nun stellt er die Chemotherapie ein.

Der schwer krebskranke US-Senator John McCain hat seine Behandlung eingestellt. "Der Fortschritt der Krankheit und die Unerbittlichkeit des Alterns haben ihr Urteil gefällt", erklärte McCains Familie am Freitag. "Mit seiner üblichen Willensstärke" habe der 81-Jährige entschieden, mit der Chemotherapie aufzuhören. Der Vietnamkriegs-Veteran McCain ist einer der profiliertesten Kritiker von US-Präsident Donald Trump innerhalb der republikanischen Partei.

Im vergangenen Jahr war bei McCain ein aggressiver Gehirntumor diagnostiziert worden. Während der vergangenen Monate war McCain nicht mehr im Senat, dem er seit mehr als drei Jahrzehnten angehört. Stattdessen blieb für die Krebstherapie in seinem Haus im Bundesstaat Arizona.

"Ich liebe meinen Ehemann aus ganzem Herzen. Gott segne jeden, der sich um meinen Ehemann während seiner Reise gekümmert hat", sagte McCains Frau Cindy. Seine Tochter Meghan dankte der Öffentlichkeit ebenfalls für die Unterstützung. "Meine Familie ist zutiefst dankbar für all die Liebe und Großzügigkeit, die Sie uns während des vergangenen Jahres gezeigt haben", schrieb sie im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Es war nicht das erste Mal, dass bei McCain eine Krebserkrankung diagnostiziert wird. In den 90er und 2000er Jahren wurden bei ihm mehrere Melanome entfernt - eine bösartige Form von Hautkrebs.

McCain zählt zu den prominentesten Senatoren

Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, zeigte sich bestürzt. Er sei "sehr traurig", sagte McConnell. "Wir sind so glücklich, ihn unseren Freund und Kollegen zu nennen." Er werde den 81-Jährigen und dessen Familie in seine Gebete aufnehmen.

Der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney sagte, niemand verkörpere besser als McCain "Ehre, Patriotismus, Dienst und Aufopferung". Er fügte hinzu: "Sein Heldentum ist inspirierend, sein Leben prägt unseren Charakter."

Der demokratische Kongressabgeordnete Joe Kennedy III bezeichnete McCain als "Krieger im wahrsten Sinne des Wortes". Alle Gedanken seien bei "einem inspirierenden Mann und einer liebenden Familie".

McCain gehört zu den prominentesten Mitgliedern des US-Senats. 1967 geriet er im Vietnam-Krieg in Gefangenschaft, wurde gefoltert und kam erst nach rund fünf Jahren wieder frei.

Sein Verhältnis zu Trump ist stark belastet. Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte Trump den Veteranen übel verhöhnt. Für ihn sei McCain "kein Held", sagte Trump, der selbst einst den Wehrdienst umgangen hatte: "Ich mag Leute, die nicht gefangen wurden, okay?". (AFP)

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