zum Hauptinhalt
Donald Trump bringt Opac mit nur einem Tweet dazu, die Ölpreise sofort zu senken.

© dpa

Trump: Opec, entspann dich!

Wenn Trump über Twitter seine Wünsche äußert, ist alles plötzlich ganz einfach. Die Ölpreise jedenfalls sanken nach einem Tweet sofort. Eine Glosse.

Donald Trump… Nächstes Thema? Nein, wir bleiben mal ein paar Zeilen beim amerikanischen Präsidenten. Er zeigt immer stärker, dass er über Kräfte verfügt, deren Wirkung sich der rein wissenschaftlichen Betrachtung entzieht. Er kann zwar noch nicht übers Wasser laufen, macht aber locker mit diesem Wasser einen Deal, damit es sich vor ihm moses-mäßig teilt; allein die Drohung, er werde andernfalls drin baden, dürfte reichen.

Beim Öl laufen die Dinge ein bisschen anders, aber nicht sehr. „Die Ölpreise steigen zu hoch“, hat Trump jetzt getwittert, „Opec, bitte entspanne Dich und immer mit der Ruhe. Die Welt kann eine Preiserhöhung nicht verkraften.“ Und was ist passiert? Der Rohölpreis sank sofort um einen nennenswerten Betrag. So einfach kann Verbraucherpolitik sein: „Opec, please relax and take it easy.“ Die Botschaft muss eben nur vom richtigen Absender kommen; weder der Papst, noch, sagen wir, Greta Thunberg wären mit einer solchen Forderung durchgedrungen, die Großkommentatoren unserer Gemeinwohlmedien erst recht nicht, das zeigt schon, in welcher Liga sich Trump bewegt. Da oben ist im Grunde nur noch Chuck Norris tätig.

Allerdings ist der Wirkungsmechanismus noch unbekannt. Liest der Chef vom Dienst bei der Opec Trumps Getwitter, erschreckt sich zu Tode und dreht den Tarif um fünf Prozent runter, bevor ihm eine Hellfire-Rakete von oben den Schreibtisch wegbläst? Haben die Opec-Ölminister beim Anblick der Botschaft eine Blitzkonferenz abgehalten und sind zum Schluss gekommen, okay, da hat der Mann eigentlich recht, noch eine Erhöhung wäre doof für die Welt? Wie wir Donald Trump kennen, ist er aber den direkten Weg gegangen: Er hat direkt den Preis attackiert, jene ominöse Größe, die sich bekanntlich am Markt bildet, aber politischem Druck von ganz oben doch aufgeschlossen gegenüber steht. „Oh je, der Trump“, hat der Ölpreis gesagt, „jetzt aber nichts wie runter!“

Bitte, Mr.President: Lassen Sie und Berliner nicht allein. Eröffnen Sie unseren Flughafen, ein bis zwei Tweets sollten dafür reichen, nicht wahr? Und was unsere Wohnungsmieten angeht, so ist offensichtlich, dass die Stadt weitere Erhöhungen nicht verkraften kann. #BER #berlinmieten #r2g. Danke!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false