zum Hauptinhalt
Donald Trump.

© AFP / Brendan Smialowski

Trump-Tweets: Den US-Präsidenten zu ignorieren ist keine Lösung

Wenn Donald Trump so offensichtlich Unwahrheiten verbreitet, braucht es eine deutliche Antwort. Denn die Verrohung im Umgang der Völker darf nicht zur Norm werden. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Antje Sirleschtov

Man kann auf dem Standpunkt stehen, dass der amerikanische Präsident auf alle Normen internationaler Zusammenarbeit pfeift, dass er tut und lässt, was ihm gefällt. Ohne Rücksicht, ohne Achtung selbst vor Partnern der westlichen Wertegemeinschaft. Donald Trump hat dafür zahlreiche Belege geliefert. Vor allem auf Twitter.

Soll man ihn seine Botschaften verbreiten lassen, seinen Hass, die Fake News? Trump zu ignorieren ist wahrscheinlich die beste Strategie – allerdings nicht für eine Bundesregierung. Meinungsstreit hin oder her: Am Montag bescheinigt Trump der "schwachen" deutschen Regierung, dass ihr das Volk wegläuft. Am Dienstag behauptet er (was nachweisbar falsch ist), dass die Kriminalität in Deutschland seit Ende 2015 um zehn Prozent angestiegen sei und die Regierung den Deutschen diese "Tatsache" verschweige.

Wenn das Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten öffentlich – und damit offiziell – feststellt, dass die deutsche Regierung ihre Bevölkerung belügt, dass sie Statistiken fälscht, dann ist das ein ungeheuerlicher Vorgang, der eine deutliche Antwort verlangt.

Aus Gründen der Selbstachtung dieser Regierung. Vor allem aber, um zu dokumentieren, dass man nicht bereit sind hinzunehmen, wie die Verrohung im Umgang der Völker untereinander schleichend zur Norm erhoben wird.

Zur Startseite